09.10.14 – Gymnasiasten vom Römerkastell bewiesen „Händchen“ fürs Handwerk

 

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Stadt & Region: Bad Kreuznach
GYMNASIASTEN VOM RÖMERKASTELL
BEWIESEN „HÄNDCHEN“ FÜRS HANDWERK
– Gymnasiasten vom Römerkastell lernten spannende Berufe in der Werkstatt kennen – Kooperation zur Berufsorientierung

Quelle (auch Fotos): Marianne Reuter-Benz für die Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück

BAD KREUZNACH. Auch Gymnasiasten haben ein „Händchen“ fürs Handwerk. Das zeigte der dreitägige Workshop mit Schülern des Römerkastell-Gymnasiums in den Werkstätten des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer (HwK) Koblenz in Bad Kreuznach. Fast 70 Jungen und Mädchen aus drei neunten Klassen hatten ausprobiert, wie und was Maurer, Tischler, Zimmerer, Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Elektroniker, Kfz-Mechatroniker, Goldschmiede und Bäcker arbeiten. Fazit: Meister und „Lehrlinge“ waren begeistert!

Bäckermeister Heiko Heintz aus Bosenheim zeigt dem jungen Nachwuchs immer wieder gerne, welch leckere Sachen man aus dem Backes holen kann. Mit seiner eigenen Begeisterung steckt er die Gymnasiasten an. Vielleicht lässt sich der eine oder andere doch noch zum Frühaufsteher bekehren.

 

Mit freundlicher Geduld und Fingerspitzengefühl zeigt Goldschmiedemeisterin Johanna Sieber den Jungen und Mädchen, wie filigrane Schmuckstücke entstehen.

 

Aus dem Pilotprojekt des HwK-Zentrums und des „Röka“ ist inzwischen ein Selbstläufer geworden. Studiendirektor Ralf Schäfer: „Eine berufliche Ausbildung ist auch für Gymnasiasten keine zweite Wahl.“ Nicht alle müssen Abitur machen und anschließend studieren. „Im Handwerk gibt es Traumberufe und gute Karrierechancen“, weiß er. Deshalb konnten die Neuntklässler des Gymnasiums am Römerkastell an drei Tagen jeweils drei handwerkliche Wunschberufe intensiv kennenlernen. Bislang ist das Röka das einzige Gymnasium im Umkreis, das eine solche breitgefächerte Berufsorientierung mit der HwK anbietet, bestätigt Dr. Lothar Greunke, Leiter des HwK-Zentrums. Ralf Schäfer: „Viele erleben Handwerk hier zum ersten Mal!“

Keine Lust auf „null Bock“: Wie man selbst die Birnen am Auto auswechseln kann, zeigte Kfz-Technikermeister Bernhard Fröhlich den Schülern/innen in der Kfz-Werkstatt des HwK-Zentrums.

 

Auf dem Bau braucht man längst mehr als bloß starke Muskeln. Dank mechanischer und technischer Hilfsmittel sind Maurer- und Hochbauarbeiten besonders interessante Berufsinhalte für „Kopfarbeiter“, die gut rechnen und kreativ gestalten können.

 

Wer einen Handwerksberuf wirklich „erlebt“ und mit anpackt, könne sich am besten für einen späteren Beruf in diesem Bereich begeistern, meint auch Geschäftsführer Gerhard Schlau von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück. „Handwerk kommt von Können“, und wer in einer Werkstatt mal Holz bearbeitet, unter die Motorhaube eines Autos guckt oder einen Metallrohling gestaltet, findet schnell heraus, ob er ein „Händchen“ für einen Handwerksberuf hat.

Mit viel Energie bearbeiteten die Schüler verschiedene Werkstoffe. Dabei zeigten die Mädchen wenig Vorurteile und schnupperten gern in traditionelle „Männerberufe“ hinein.

Aber nicht nur für die Gymnasiasten ist der Einblick in einen handwerklichen Beruf eine zusätzliche Orientierungschance. Auch das Handwerk selbst braucht jungen, begabten und begeisterten Nachwuchs, denn Fachkräfte fehlen bald überall. Dabei bricht ein Viertel der Abiturienten ihr späteres Studium ab, weiß Studiendirektor Schäfer. Manche Studienabbrecher finden dann ihren Traumberuf über eine berufliche Ausbildung, „aber wir müssen den jungen Menschen diese Chance einfach früher aufzeigen!“ Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen eines Handwerksmeisters stehen beispielsweise einem Studienabschluss oft in nichts nach. Und wer unbedingt studieren will, kann das später auch ohne Abi mit einem Meisterbrief tun, erklärt Geschäftsführer Schlau.

Ihr Werkstück durften die Schüler auch mit nachhause nehmen. Das ist der Charme des Handwerks: Eine gelungene Arbeit sieht gut aus, in diesem Fall ein praktisches Holztablett.

Den Jungen und Mädchen vom Gymnasium gingen in den Werkstätten buchstäblich die Augen auf. Viele sahen überhaupt zum ersten Mal eine Werkstatt, in der handwerklich gearbeitet wurde. Berührungsängste zeigten die Schüler/innen nicht, sondern packten eifrig mit an und nahmen schnell Werkzeuge und Werkstoffe in die Hand. In der Holzwerkstatt bauten sie ein Wandregal oder Tablett, in der Kfz-Werkstatt lernten sie unter anderem, wie man Glühbirnen am Auto selbst austauscht, beim Bäcker durften sie den Teig von selbst hergestellten Backwaren im Steinofen backen und anschließend probieren.

 

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