GANZ GROSSE KLASSE
KREUZNACHER STERNSINGER SAMMELTEN 18.000 EURO
Text/Bilder: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de
BAD KREUZNACH (06.01.13). Stolze 18.000 Euro sammelten 120 Mädchen und Jungen aus den fünf Pfarrbezirken von Heilig Kreuz als Sternsinger für Not leidende Kinder in der ganzen Welt und brachten dabei den Menschen auch den Segen Gottes in die Häuser.
Mit einem Dankgottesdienst in der Franziskuskirche endete in Bad Kreuznach die dreitägige Sternsingeraktion.
„Segen bringen, Segen sein“, so lautete in diesem Jahr das Motto, über das die kleinen Sternsinger im Alter von vier bis 14 Jahren mit ihren jugendlichen oder erwachsenen Begleitern schon im Vorfeld der Aktion informiert und vorbereitet wurden.
So ging es diesmal besonders darum, dass Kinder überall auf der Welt Recht auf medizinische Versorgung haben. Dazu gehört die Finanzierung von Gesundheitsstationen in ländlichen Gegenden, die Unterstützung von Vorsorgeuntersuchungen und kostenfreier Behandlungen von Mädchen und Jungen in medizinischen Einrichtungen, die Förderung von Aufklärungsprogrammen in den Bereichen Hygiene, Ernährung und Prävention, die Anschaffung von medizinischem Gerät oder die Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegern.
Dazu schauten wir gemeinsam mit den Kindern einen Film des Journalisten Willi Weitzel über seine Reise nach Tansania“, berichtete Gemeindereferentin Rosel Horteux im Rahmen des Gottesdienstes.
Der afrikanische Staat war in diesem Jahr Beispielland der 55. Sternsingeraktion. Bekannt ist Weitzel den Mädchen und Jungen aus der Ferbsehsendung „Willi wills Wissen“ des Bayerischen Rundfunks.
Doch nicht nur Kinder in Tansania würden vom Einsatz der Sternsinger in Deutschland profitieren, sondern Straßenkinder, Aids-Waisen und Kindersoldaten rund um den Erdball. Das sind dann auch Mädchen und Jungen, die nicht zur Schule gehen können, denen Wasser und Nahrung fehlen, die in Kriegs- und Krisengebieten oder Flüchtlingslagern aufwachsen. „Kinder in mehr als 100 Ländern der Welt werden jedes Jahr in Projekten betreut, die mit Mitteln der Aktion unterstützt werden“, so Horteux. „Unsere kleinen Sternsinger in Bad Kreuznach kennen also die Sorgen und Nöte von Kindern weltweit und sorgen mit ihrem Engagement für die Linderung von Not in zahlreichen Projektorten.“
Seit fünf Jahren beteiligt sich auch Familie Jenemann aus Bad Kreuznach an der Sternsingeraktion. Der Großteil der Menschen an deren Türen geklingelt wurde, seien nett gewesen. Andere aber hätten erst garnicht aufgemacht. „Es ist schon depremierend wenn man weiß, es ist jemand Zuhause, öffnet aber nicht.“ Viele Menschen aber hätten sich schon sehr über die kleinen Sternsinger gefreut und sich mit Geldspenden und kleinen Geschenken vorbereitet haben. Die beiden Mädchen waren an zwei Tagen jeweils fünf Stunden unterwegs.
„Ich bewundere dieses große Engagement der Kinder, mit welchem Eifer und Engagement sie unterwegs sind“, so Pfarrer Ludwig Unkelbach im Gespräch mit KreuznacherNachrichten.de.
Bemerkenswert sei auch, wie interessiert die Mädchen und Jungen während der Vorbereitung an dem Schicksal ihrer Altersgenossen seien, die zum größten Teil unter völlig anderen Bedingungen aufwüchsen, wie ohne richtige Hygienebedingungen, mangelnder ärztlicher Versorgung und ohne Schule zum Beispiel. Eine wichtige Erfahrung für die Kinder sei es auch, nicht nur Missstände zu erkennen und zu begreifen, sondern sich auch selbst aufzumachen um zu helfen.
Dazu komme noch die direkte Erfahrung mit den Menschen, bei denen die Kinder klingeln und die Erlebnisse während ihrer Sternsingertouren.
„So spüren die Mädchen und Jungen auch, dass sie nicht nur für andere Kinder auf dieser Welt Segen bringen, sondern bei uns und für uns auch Segen sind“, so Unkelbach. „Dem großen Einsatz der Mädchen und Jungen gehöre ein ganz großer Dank.“ Unkelbach bedankte sich aber auch bei den Begleitern der kleinen Sternsingern und auch den Gemeindereferenten Rosel Horteux, Bärbel Dörr und Bernhard Dax, die in umfangreicher Arbeit die Sternsingeraktion in Bad Kreuznach vorbereitet haben.