ANGEKLAGTE WIRD PSYCHIATRISCH UNTERSUCHT

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH (25.10.12). Einen gehörigen Schreck musste die Betreiberin eines Kosmetikstudios in Volxheim und eine Kundin durchleben.
Als sich im November des vergangenen Jahres beide in einer Kabine befanden, betrat eine Frau mit zwei bislang unbekannten Komplizinnen das Geschäft. Während eine Frau die Kabinentür zuhielt, durchsuchten die anderen beiden die Räume nach Bargeld. Schließlich gelang es der Inhaberin des Geschäfts, sich zu befreien, die drei Frauen flüchteten mit einer Beute von 50 bis 100 Euro.
Die Räuberin, die die Kabinentür zugehalten hatte, konnte ermittelt werden. Die Frau ist Staatenlose und wohnt in Mannheim. Sie sollte sich nun vor dem Schöffengericht am Kreuznacher Amtsgericht verantworten. Dort machte sie aber einen völlig verwirrten Eindruck.
Ob sich die Angeklagte tatsächlich in einem solchen Zustand befand oder schauspielerte, vermochte auch Richter Wolfram Obenauer nicht zu deuten. Allerdings konnte Obenauer aus psychiatrischen Gutachten und ärztlichen Attesten früherer Verhandlungen zitieren, bei denen die Frau ähnlich agiert haben muss. So war von einer histrionische Persönlichkeitsstörung (schauspielerisch; theatralisch, affektiert) die Rede.

Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte im vorliegenden Verfahren angekündigt, für den Fall eines Geständnisses, eine Gefängnisstrafe von einem Jahr zu beantragen.
Die Verteidigung bat darum, das Verfahren auszusetzen, weil seines Erachtens nach seine Mandantin nicht verhandlungsfähig sei.
Jetzt soll die Frau psychiatrisch untersucht werden. Ein neuer Termin wird bestimmt, wenn das Gutachten vorliegt.