20.09.15 – Erste Flüchtlinge finden Aufnahme in Bad Kreuznach

 

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Bad Kreuznach
ERSTE FLÜCHTLINGE FINDEN AUFNAHME IN BAD KREUZNACH
>>> 176 Menschen haben am Wochenende in der Notunterkunft in Bad Kreuznach Zuflucht gefunden
>>> Die meisten kommen aus Syrien und sind mit der Familie unterwegs
>>> Malteser Helfer allein am Freitag und Samstag 385 Stunden ehrenamtlich im Einsatz

 

Quelle (auch Foto): Maltester Bad Kreuznach

 

BAD KREUZNACH. 176 Menschen haben am Wochenende in der Notunterkunft in Bad Kreuznach Zuflucht gefunden.

Sichtlich erschöpft trafen 115 Frauen, Männer und Kinder in der Nacht von Freitag auf Samstag in den Sporthallen an. Für viele der Flüchtlinge ist die Nahestadt nur ein Zwischenziel: Sie wollen weiter, nach Hamburg, Holland, Belgien oder Schweden, wo ihre Freunde oder Familie leben.

So haben die meisten Menschen bereits nach einer Nacht die Unterkunft verlassen und Platz für neue Flüchtlinge gemacht, die am Samstagnachmittag eingetroffen sind. Am Sonntag um 9:30 Uhr waren noch 67 Flüchtlinge in den Sporthallen am Römerkastell: 21 Kinder, 27 Frauen und 19 Männer.

Welcome – Willkommen – haben die Schüler des Röka und der IGS mit großen, bunten Buchstaben auf ein Transparent geschrieben, das die Menschen in der Notunterkunft willkommen heißen soll.

 

 
Die meisten kommen aus Syrien und sind mit der Familie unterwegs

Der größte Teil der Menschen – rund 70 Prozent – kommt aus Syrien. Die anderen Menschen stammen aus Afghanistan, Pakistan, Irak und Iran. Fast zwei Drittel der Personen sind mit ihren Familienangehörigen unterwegs. Wie die kleine Familie – Mutter, Vater, Tochter-, die aus der umkämpften Stadt Kubane in Nordsyrien stammt und über die Türkei nach Deutschland gelangt ist. Sie sind seit über einem Monat unterwegs und bald zu Viert: Die Frau ist im achten Monat schwanger.

 

 

Menschen kommen um 4 Uhr nachts an

Kurz nach 4 Uhr nachts rollte der erste Bus auf das Gelände der Sporthallen am Römerkastell. Knapp eine halbe Stunde später trafen zwei weitere Busse mit Menschen ein, die am Bahnhof in Hanau losgefahren waren. Innerhalb weniger Minuten waren die 115 Menschen in den Sporthallen und die leeren Busse wieder abgefahren. In nur einer Stunde waren die Menschen von den ehrenamtlichen Helfern der Malteser Bad Kreuznach registriert, mit Essen und Trinken sowie einem Hygieneset – bestehend aus einem Handtuch, Zahnbürste und Zahnpasta, Duschgel und Shampoo – versorgt und konnten ihr Bett beziehen.

 

 

Ankunft entspannt und ruhig

„Die Ankunft lief sehr ruhig und entspannt ab“, sagt Unterkunftsleiter Stefan Kugler von den Maltesern. Eine große Hilfe waren die vier ehrenamtlichen Dolmetscher – zwei Bad Kreuznacher Bürger und zwei Mitarbeiter der Malteser Flüchtlingshilfe Mainz. Sie waren zusätzlich zu den 17 freiwilligen Helfern der Malteser Bad Kreuznach und Waldalgesheim vor Ort. Sie halfen aus, wo das Englisch der Helfer und der Flüchtlinge an seine Grenzen stieß, und vermittelten vor allem Sicherheit, Vertrauen und – wie das „Welcome“-Transparent der Röka- und IGS-Schüler und das „Hello and welcome“ der Malteser ein Gefühl des Willkommens.

 

 

Familie informieren, essen, duschen und schlafen

„Ich habe die Menschen als zurückhaltend, bescheiden und sehr geduldig erlebt – und das in Anbetracht der Uhrzeit und der langen Reise, die sie hinter sich hatten“, sagt Kugler. Viele der Menschen hatten bereits im Bus geschlafen. Sie konnten ihre Augen kaum offen halten, als sie von den Maltesern empfangen wurden. „Die Strapazen der kräftezehrenden Reise standen den Menschen ins Gesicht geschrieben, die nur das wollten, was jeder nach einer langen Reise möchte: ihren Familien Bescheid geben, dass es ihnen gut geht, etwas essen, duschen und vor allem schlafen“, sagt Kugler. Eines der häufigsten Worte, die Stefan Kugler und seine Helfer in der Nacht gesagt haben, war „Bad Kreuznach“: „Die Menschen wollten genau wissen, wo sie sind“, erklärt Kugler.

 

 

Helfer fast 24 Stunden im Einsatz

Ein großes Dankeschön sprach Stefan Kugler den ehrenamtlichen Helfern der Malteser Bad Kreuznach und Waldalgesheim aus. Sie waren seit Freitagmorgen um 9 Uhr im Einsatz. Die Ankunft der Flüchtlinge war zunächst von der Flüchtlingskoordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz für Freitag angekündigt worden und hatte sich mehrmals verschoben. Aus dem Feierabend wurde ein „Feiermorgen“: Die ersten Helfer konnten um 6 Uhr nach Hause, als die Flüchtlinge versorgt und eingeschlafen waren. „Allein am Freitag und Samstag waren unsere Helfer 385 Stunden ehrenamtlich im Einsatz. Das ist enorm. Und wir wissen, dass noch viele Stunden dazukommen werden“, sagt Stefan Kugler.

 

Aktuelle Informationen finden Interessierte auf: www.malteser-kreuznach.de