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Bad Kreuznach
VER.DI-AKTION AUCH AN KREUZNACHER DIAKONIE
>>> „162.000 für 162.000“ – deutschlandweite ver.di-Aktion
>>> Personalmangel an Krankenhäusern sichtbar machen
Quelle (auch Fotos): Pressereferat „kreuznacher diakonie“
BAD KREUZNACH. Frank Folchert ist einer von 153 Mitarbeitenden des Diakonie Krankenhauses in Bad Kreuznach und Kirn, die heute ab 13 Uhr für zehn Minuten vor ihrem Krankenhaus stehen und eine Nummer in der Hand halten.
Sie alle nehmen teil an der deutschlandweiten ver.di-Aktion „162.000 für 162.000“ und machen damit auf den Personalnotstand in den Krankenhäusern aufmerksam.
Jede Nummer steht für eine/-n fehlende/-n Mitarbeiter/-in. Dies sind laut ver.di insgesamt 162.000. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligen sich 1.300 Krankenhäuser in Deutschland an der Aktion.
2013 hatte ver.di einen Personalcheck in 200 Krankenhäusern durchgeführt und die Beschäftigten befragt. Dabei kam heraus, dass hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Beschäftigten und Krankenhäuser bundesweit 162.000 Vollzeitstellen fehlen – 70.000 davon in der Pflege -, um eine gute Versorgung der Patient/-innen und gute Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden sicherzustellen.
Die Gesamtzahl rechnete ver.di auf jedes Krankenhaus herunter. Und so kam das Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach und Kirn auf insgesamt 153 fehlende Vollzeitstellen und damit 153 Nummern. „Die Situation der Beschäftigten in den Krankenhäusern ist unhaltbar. Niemand weiß das besser als die Beschäftigten selbst und ihre Vertretungen“, sagt Andreas Ullrich, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung der Stiftung kreuznacher diakonie. „Druck und Anspannung sind nahezu unerträglich hoch.“
Durch ein Eckpunktepapier, das in Berlin liegt, soll sich die Situation nun verbessern. In diesem Papier hatte eine Arbeitsgruppe mit Vertreter/-innen aus Bund und Ländern die notwendigen Schritte für eine Krankenhausreform erarbeitet und diese Ende des vergangenen Jahres vorgelegt. Die Eckpunkte sollen 2015 in Gesetzen und Regelungen umgesetzt werden.
DIE POLITIK MUSS HANDELN
An dem Papier gibt es jedoch schon jetzt Kritik. Vom „Tropfen auf den heißen Stein“ und einer „Abwrackprämie für die Krankenhäuser“ ist die Rede. „Wir halten das wieder nur für Absichtserklärungen. Es passiert wieder einmal nichts Konkretes“, bemängelt Ullrich. „Daher wollen wir mit unserer heutigen Aktion ein Zeichen setzen.“
Nicht ohne Grund hat ver.di den 24. Juni für die Aktion gewählt. Denn heute tritt die Gesundheitsministerkonferenz in Bad Dürkheim zusammen und befasst sich zum ersten Mal mit dem Gesetzentwurf zur Krankenhausreform.
Mit der bisher größten Demonstration der Gesundheitsbeschäftigten in Deutschland geht es darum, den Personalnotstand sichtbar zu machen. „Wir richten uns damit ganz eindeutig an die Politik.
Die Finanzierung im Krankenhausbereich ist so nicht mehr tragbar“, sagt Andreas Ullrich. „Hier muss die Politik dringend tätig werden – im Sinne der Mitarbeitenden und der Patienten!“
Die Krankenhaus-Geschäftsführung der Stiftung kreuznacher diakonie unterstützt die Aktion: „Leider scheint auch im aktuellen Gesetzgebungsverfahren nach wie vor keine Lösung in Sicht. Die Bundesregierung hatte für den Krankenhausbereich eine ‚Qualitätsoffensive‘ angekündigt, mit der sie die Qualität der stationären Versorgung verbessern wollte. Mit dem jetzt vorgelegten Referentenentwurf zum Krankenhaus-Struktur-Gesetz wird jedoch das Gegenteil bewirkt“, bedauert Gschäftsführer Dr. Thorsten Junkermann.
Aus Sicht der Praxis werde die Lage weiter verschärft. Die Fortsetzung der strikten Deckelung führe zur weiteren Ausdünnung der Personaldecke in den Kliniken. „Die Risiken für die Patientenversorgung steigen. Das Pflegestellen-Förderprogramm entpuppt sich aus unserer Sicht als ‚politische Kosmetik‘. Auch wir als Krankenhausverantwortliche unterstützen ausdrücklich die ‚Qualitätsoffensive‘ der Bundesregierung. Sie sollte jedoch ein Reformpaket vorlegen, das diesen Namen verdient. Wir sehen uns mit einer Reform konfrontiert, die die medizinische Leistungsfähigkeit unseres Krankenhauses schwächt und die Verantwortlichen vor Ort, insbesondere Geschäftsführung, Chefärztinnen und Chefärzte sowie Pflegedienstleitungen, gegenüber den Patientinnen und Patienten in einen Erklärungsnotstand bringt. Wir unterstützen daher die ver.di-Aktion im Sinne der Verbesserung der Bedingungen für die Krankenhausfinanzierung.“
Neben dem Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach nehmen auch die weiteren Krankenhäuser der Stiftung in Kirn, Simmern, Neunkirchen und Saarbrücken an der Aktion teil. Nach den Berechnungen von ver.di fehlen hier insgesamt 335 Stellen.
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