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Bad Kreuznach
ZIMMERER-BERUF BLEIBT BELIEBT
>>> Selten Abbrecher bei Berufsnachwuchs
>>> Innungsbetriebe an Nahe und im Hunsrück sind gut ausgelastet
Quelle (auch Foto): Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück (Marianne Reuter-Benz)
BAD KREUZNACH. Bei niedrigen Zinsen legen Bürger gern ihr Erspartes im Hausbau an. Das freut die Bauwirtschaft.
Auch die Zimmerer-Innung Rhein-Nahe-Hunsrück darf sich über eine gute Auslastung freuen – „obwohl das Frühjahr 2015 ausgesprochen mau war“, bemängelte Obermeister Josef Liesch (Kastellaun) auf der Jahresversammlung in Bad Kreuznach.
Immerhin bleibt der abwechslungsreiche Beruf für junge Menschen attraktiv: An Nahe, Rhein und im Hunsrück bilden die 20 Meisterbetriebe insgesamt 36 Lehrlinge aus. Und kaum einer bricht die Ausbildung ab.
Die Meisterbetriebe der Innung arbeiten mit zuverlässigen Stammbelegschaften, bestätigte Obermeister Liesch. Facharbeiter und Bürokräfte arbeiten als gut eingespielte Teams – und halten den mittelständischen Unternehmen die Treue.
„Bei uns gibt’s keine Fluktuation wie in der Industrie“ wirbt Obermeister Liesch für die Handwerksbetriebe, die gute Lehrlinge ausbilden und als qualifizierte Facharbeiter gern behalten – „auch in schwierigen Zeiten“.
Die gute Ausbildung und der persönliche Kontakt zu den Fachbetrieben, bestätigte Fachlehrer Stefan Sitzenstuhl von der Berufsbildenden Schule in Simmern, seien auch Gründe, dass nur sehr wenige ihre Ausbildung abbrechen.
„Das ist in vielen Berufen anders“, weiß der Pädagoge. Die Ausbildungszahlen im Zimmererhandwerk seien – im Gegensatz zu anderen Branchen – immer noch stabil. So lernen im dritten Lehrjahr 12, im zweiten 14 und im ersten 18 Schüler das Zimmer- handwerk in den Fachklassen der BBS, die auch Schüler aus dem Raum Birkenfeld unterrichtet.
Trotzdem: „Wir müssen auf den Ausbildungsmessen verstärkt um Berufsnachwuchs werben“, forderten Obermeister Liesch und Geschäftsführer Gerhard Schlau von der Kreishandwerkerschaft die Innungskollegen zur stärkeren Präsenz auf. Schlau: „Das macht sich immer gut, wenn junge Zimmerer- Auszubildende in ihrer Zunftkleidung etwas bauen!“ Deshalb hofft Schlau auch, dass sich die Zimmerer auf der Bad Kreuznacher Ausbildungsmesse für das Handwerk im September dem interessierten Nachwuchs präsentieren.
Die innovativen Holzbauer schauen auch öfter mal über den eigenen Tellerrand, motivierte Geschäftsführer Norbert Dreisigacker vom rheinland-pfälzischen Baugewerbeverband.
Gerade jetzt, wenn viele Häuser aus den 50er und 60er Jahren energetisch saniert werden, seien neue Ideen gefordert. „Wir können viel voneinander lernen – trotz Konkurrenz – und dadurch selbst neue Marktnischen für unser Handwerk entdecken“, schwärmt Dreisigacker von den Bildungsfahrten des Fachverbands, die unter anderem zu Gewinnern des Deutschen Holzbaupreises führen.
Während Fachverband wie auch Kreishandwerkerschaft die Innungsbetriebe bei fachlichen und betriebswirtschaftlichen Problemen kompetent beraten, baute die Innung auf ihrer Jahresver-sammlung auch eine Weiterbildung ein: Dachdeckermeister Gerd Sturm und sein Kollege Jens Maué stellten die neuen Dachfensterprodukte von der Firma Roto Dach- und Solartechnologie GmbH vor.