13.08.13 – Tschernobyl-Verein: Programm mit Kind und Hund

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PROGRAMM MIT KIND UND HUND
Tschernobyl-Verein: Ein abwechslungsreicher Nachmittag
auf der Wiese des Malteser-Hilfsdienstes

Text / Foto: Fred Lex

BAD KREUZNACH (13.08.13). Zwanzig Kinder mit ihren Betreuerinnen aus dem  Gomel-Gebiet  bei Tschernobyl, die zur Zeit in Gutenberg beim gemeinnützigen Verein „Freunde helfen Freunden – den Kindern von Tschernobyl“ zu Gast sind, können, wenn sie demnächst wieder nach Hause kommen,  von einem ungewöhnlichen Nachmittag berichten.

Bei Spiel und Spaß auf der Wiese hinter der Rettungswache des Malter Hilfsdienstes in der Bosenheimer Straße gab es einen Programmpunkt mit Erlebnischarakter:  MHD-Mitglieder hatten sogenannte  Therapiehunde mitgebracht. Und so sahen die Kinder zum ersten Mal, dass es in Deutschland  speziell für Besuche in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen  geschulte Hunde gibt,  die eine  Kontaktfunktion ausüben.

„Das ist ähnlich wie bei den Delphinen“, erklärte  Jens Strube, Inhaber  von  Dog-Training, der beim Malteser Hilfsdienst Ausbilder für die Therapiestaffel ist. Therapiehunde werden vor allem  in Problemfällen eingesetzt, wenn es darum geht, durch ihre einfache Anwesenheit etwa bei Koma-Patienten oder Demenz-Kranken heilsame Reaktionen hervorzurufen.  

Ungefähr eineinhalb Jahre Schulung werden benötigt, um Hunde für solche Dienste fit zu machen.
 Für solche imponierenden Aufgaben sollte man auch Kinder begeistern können, meinte Ute Weiser. Die Pfarrerin aus der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde gehört zu den Gasteltern, die beim Gutenberger Freundeskreis eingestiegen sind. Sie konnte für ihre Idee auch Hundetrainer  Jens Strube gewinnen, der die Verbindung mit den Maltesern herstellte. Spiele ergänzten das Programm mit Kind und Hund, und da auf der MHD-Wiese  auch der Bratwurstgrill immer einsatzbereit ist, konnten alle  bald köstlichen  Bratenduft  schnuppern.

Für Karin Pfeiffer, die seit zwei Jahrzehnten Vorsitzende des Tschernobyl-Vereins ist, war die Veranstaltung bei den Maltesern eine schöne Ergänzung  für die Kinderbetreuung während des dreiwöchigen Ferienaufenthalts. Regina Lewkowa und Elena Samsonova waren ihr dabei als Dolmetscherinnen eine große Hilfe, zum Teil sind sie schon seit Jahren Begleiterinnen der Kinder, die aus einem besonders intensiv verstrahlten Gebiet kommen. „Die Familienverhältnisse sind sehr unterschiedlich“, berichtet Karin Pfeiffer über die Lebensumstände  der erholungsbedürftigen Mädchen und Jungen.  Kinder aus armen und weniger armen Familien sind dabei.

Erfreulicherweise habe es dieses Jahr keine Probleme mit den weißrussischen Behörden gegeben, sagte die Vorsitzende.

Viele Gastfamilien bilden schon seit Jahren das Fundament des Gutenberger Unterstützungsvereins, immer wieder kommen auch neue dazu. Für Ute Weiser war es eine wertvolle Erfahrung. „Wahnsinnig, was die Ehrenamtlichen dort leisten“, staunte sie.

 

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