CIRCUS KRONE
Wissenswerte Informationen und Zahlen
Text / Fotos: CIRCUS KRONE
MENSCHEN – TIERE – ADDITIONEN
Nüchterne Zahlen regieren das größte europäische Circusunternehmen, doch ein Hauch von Romantik ist dem Circus geblieben. Auf jeden Fall für den Außenstehenden, der sich von dem bunten Zauber einer fast dreistündigen Circusvorstellung einfangen läßt.
Hinter den Kulissen aber steht die harte Realität.
Ein Unternehmen in der Größe des Circus Krone wird geführt wie ein Industriekonzern. Da wird gerechnet, kalkuliert, da werden Etat und Einnahmen ausgeglichen, und da wird auf Jahre im voraus geplant.
Im Gegensatz zu Theatern und Opernhäusern erhält der Circus keinerlei Subventionen, alle Ausgaben müssen über die Einnahmen gedeckt werden.
Krone schließt mit allen großen Gastspielstädten in Westeuropa drei Jahre im voraus Verträge ab. Artisten und Tierlehrer sind auf Jahre ausgebucht. Heute schon plant man Programme und Gastspielreisen für 2015 und 2016.
Dort, wo früher nur Romantik war, steht heute ein großer Verwaltungsapparat. Fast 30 der knapp 300 Angestellten des Circus Krone sind in der Administration beschäftigt. Einkäufer reisen dem Circus 14 Tage voraus, um Verpflegung und Futter
für Mensch und Tier sicherzustellen. Programmeinkäufer fliegen um die ganze Welt, um Nummern zu besichtigen.
Die Reklamekolonne, mit acht Fahrzeugen und 16 Mann, ist lange vor dem Circus in der jeweiligen Gastspielstadt.
Mehr als 28.000 Euro pro Tag schlagen als Ausgaben zu Buch.
In dieser Summe sind Gagen, Gehälter, Steuern, Sozialabgaben, Platzmieten, Reklamekosten, Transporte, Verpflegung, Futter und Energie enthalten. Allerdings keine Neuanschaffungen
oder Amortisationen. Über EINE MILLION EURO hat das Hauptzelt mit Sitzeinrichtung, Bühne Masten und Zubehör gekostet.
Die Acht-Masten-Zeltkonstruktion mit 4.000 Sitzplätzen ist die modernste, größte und teuerste der Gegenwart.
Früher beförderten zwei Sonderzüge der Bundesbahn den Circus Krone während der sieben Tourneemonate von Gastspielstadt zu Gastspielstadt. Alleine diese Transportkosten lagen pro Saison bei weit über 500.000 Euro.
110 Fahrzeuge mit Wohnanhängern mussten außerdem von Stadt zu Stadt über die Straße befördert werden.
Heute ist Circus Krone „unabhängig“ von der Bahn und fährt nur noch per Achse.
Die Gründe: Zu unpünktlich, zu unzuverlässig, zu inflexibel und zu teuer. 19 Zugmaschinen mit 21 Fahrern und Mechanikern sorgen für das „bewegte Leben des Circus Krone“ und für den „just-in-time“ Transport von 330 Wohn-, Pack- und Gerätewagen, von 300 Menschen und 200 Tieren. Eine Anschaffung, die sich in drei Jahren amortisiert hatte.
Rund 3.000 Euro gibt Krone täglich aus, um Menschen und Tiere zu verpflegen. Allein für die Raubtiere müssen pro Tag 180 Kilogramm Fleisch zur Verfügung stehen. Pro Woche werden 3,5 Tonnen Heu und Stroh benötigt. Jeder der sieben Elefanten braucht pro Tag zwei Zentner Stroh, einen Zentner Heu, 15 Kilogramm Brot und etwa 10 Kilogramm Frischfutter.
An die 60 Pferde wollen täglich gefüttert werden.
Hier eine nüchterne Zahlenbilanz: Über 900.000 Euro Transportkosten, 5 Millionen Euro Gagen, Löhne und Gehälter, 1.5 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben pro Jahr.
Ist Fernsehen Konkurrenz ?
Diese Frage wird den Krone-Leuten oft gestellt.
Die Mattscheibe ist aber kein ernsthafter Rivale mehr, wenn man von wichtigen Fußballübertragungen absieht. Die Zeiten, als
Durbridge Krimis die Zelte leergefegt haben sind lange vorbei.
Außerdem wurde die bisher größte Familienserie des Deutschen Fernsehens, mit allen 18 Folgen, in der Kulisse des Circus Krone produziert. Sie hieß „Salto Mortale“ und war damals ein Riesenerfolg.