29.03.13 – INTERESSANTE JAHRESBILANZ UNSERER FEUERWEHR

INTERESSANTE JAHRESBILANZ
UNSERER FREIWILLIGEN FEUERWEHR

Von: Alexander Jodeleit, Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr

BAD KREUZNACH (29.03.13). Die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach fuhr im Jahr 2012 mit ihren 129 aktiven Feuerwehrleuten unter der Führung von Gerd-Rudolf Hans insgesamt 311 Einsätze (Vorjahr 330), davon 208 Brandeinsätze (Vorjahr 225) und 103 Hilfeleistungseinsätze (Vorjahr 105).

Neben 86 Alarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen, rückte die Feuerwehr auch zu einigen Fehlalarmen aus. Davon waren sieben in böswilliger Absicht. Viele Küchenbrände konnten frühzeitig durch ausgelöste Rauchmelder in den Mietwohnungen ohne größeren Schaden gelöscht werden. Die Wehrleute rückten zu fünf Großbränden aus. Im Januar stand eine Wohnung im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Mannheimer Straße in Flammen. Ein Übergreifen der Flammen in dem eng bebauten Bereich des Salzmarktes konnte verhindert werden. Im Mai brannte der Treppenraum eines Mehrfamilienhauses in der Traubenstraße Schwarzer Rauch quoll aus der Eingangstür und verrauchte in kürzester Zeit das gesamte Gebäude. Die anfänglich insgesamt drei vermissten Personen waren glücklicherweise nicht in dem Gebäude.

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Im Juli stand das Außenlager des EDEKA-Marktes in der Alzeyer Straße in Vollbrand. Die Flammen drohten auf die darüber befindlichen Wohnungen überzugreifen. Fensterscheiben waren bereits zersprungen. Dies konnte durch einen massiven Löschangriff mit mehreren Strahlrohren verhindert werden. Auch die Räume des Marktes blieben überwiegend verschont. Im September mussten bei einem Wohnungsbrand im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses im Kleinen Bangert  zwei Tote Bewohner beklagt werden. Die sehr schnell an der Einsatzstelle eingetroffenen Wehrleute fanden die Wohnung bereits im Vollbrand vor. Eine Mieterin aus der darunter befindlichen Wohnung konnte rechtzeitig evakuiert werden. Für die beiden Bewohner in der Brandwohnung kam allerdings jede Hilfe zu spät. Im November brannte ein Schaustellerwagen auf der Pfingstwiese. Die Flammen griffen auf eine daneben befindliche Lagerhalle über. Mehrere Gasflaschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Es bestand anfänglich Explosionsgefahr. Das Feuer wurde mit einem massiven Löschangriff, teils über die Monitore eines Tanklöschfahrzeuges und der Drehleiter bekämpft.
Insgesamt 16 Mittelbrände wurden gelöscht. Darunter ein Zimmerbrand im Januar in der Oberen Flotz. Im Februar brannten eine Wohnung des DRK Wohnheimes in der Salinenstraße und eine Dachgeschosswohnung in der Baumgartenstraße. Bei diesem Einsatz erlitten drei Rettungskräfte und einige Anwohner eine Rauchvergiftung. Bei einem Brand in der Waldalgesheimer Straße standen Hausratgegenstände im Keller in Flammen. Durch die starke Rauchentwicklung mussten Belüftungsgeräte eingesetzt werden, um den Treppenraum als Fluchtweg für die Bewohner des achtgeschossigen Hauses freizuhalten. Bei einem Küchenbrand in der Winzenheimer Straße verlor im März eine ganze Familie ihr Hab und Gut. Sie konnte sich gerade noch selbst aus der brennenden Wohnung retten. Bei einem Kellerbrand im Mai musste eine Bewohnerin eines Einfamilienhauses in der oberen Mannheimer Straße über die Drehleiter gerettet werden. Durch die starke Rauchentwicklung wurde ihr die Flucht über den Treppenraum abgeschnitten. Die Frau und ihr Enkel erlitten eine Rauchvergiftung und mussten ins Krankenhaus. Im Juni stand ein Gartenhaus im Kleingartenverein Am Friedhof in Vollbrand. Im Dezember musste ein Zimmerbrand in der Max-Planck-Straße bekämpft werden. Ein Gartenhaus im Kleingartenverein im Salinental brannte ebenfalls im Dezember lichterloh und wurde komplett durch die Flammen zerstört.
Weiterhin wurden 51 Klein- und Entstehungsbrände wie beispielsweise Flächenbrände, Mülleimerbrände und PKW-Brände bekämpft.

Zu einigen Einsätzen wurden die Drehleitern und die Tanklöschfahrzeuge der Stadt in den Kreis beordert. Bei einigen Einsätzen mit der Drehleiter, zum Beispiel, über die Personen mit der Tragehalterung oder auch Tiere gerettet wurden. Auch die Wärmebildkamera wurde nach einem Wohnungsbrand in Bretzenheim zur Brandnachschau angefordert. Bei einem Flächenbrand im Mai in Pfaffen-Schwabenheim, einem LKW-Brand im Juli auf der A 61 zur Unterstützung der Feuerwehr Gensingen, bei dem Brand eines Reitstalles im Juli in Winterbach, einem Hotelbrand in Stromberg im August und ein Gebäudebrand in Pfaffen-Schwabenheim, bei dem eine Werkstatt, ein Wohnhaus und eine Scheune den Flammen zum Opfer fielen, wurden Kräfte der Bad Kreuznacher Feuerwehr zur nachbarschaftlichen Hilfe angefordert. Im Oktober unterstützen die Wehrleute die Einsatzkräfte der Nachbarwehren bei einem Strahlenschutzeinsatz auf der A 61. Dort wurde ein radioaktives Messgerät zur Fahrbahndickenmessung von einer Walze überrollt und schwer beschädigt. Glücklicherweise trat keine Strahlung aus.

Bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen wurde bei einem schweren Verkehrsunfall im Januar in der Industriestraße ein eingeschlossener Fahrer, der auf zugeschneiter Fahrbahn unter einen abgestellten LKW-Anhänger fuhr, aus dem Fahrzeug gerettet. Im Februar brachen drei Rehe durch die Eisfläche der zugefrorenen Nahe bei Ippesheim.
Zwei Jugendliche sprangen beherzt ins Wasser, um die Tiere vor dem Ertrinken zu retten. Sie konnten Beide zusammen mit den drei Tieren wohlauf, aber unterkühlt gerettet werden. Im April verirrte sich eine Taube hinter einem Netz an einem Gebäude am Bourger Platz. Über 30 Minuten benötigten die Wehrleute, um das Tier ohne Verletzungen zu befreien. Im Mai musste ein Wasserschaden aufgrund einer defekten Wasserleitung in einer Wohnung beseitigt werden. Da der Mieter nicht zu Hause war, musste zunächst die Wohnungstür geöffnet werden, um in der Wohnung das Wasser abzustellen. Im Juli beschädigte sich ein LKW-Fahrer den Dieseltank seines Fahrzeugs und verursachte eine Ölspur bis zur B 41. Dort wurde der Tank von den Wehrleuten umgepumpt. Die Dieselspur wurde abgestreut. Ebenfalls im Juli beschädigte ein Bagger die Gasleitung in der Nähe des Gymnasiums am Römerkastell. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz sicher und stellte mit den Mitarbeitern der Stadtwerke die Gaszufuhr ab. Im August fuhr ein Motorradfahrer auf der B 428 höhe Bosenheim auf einen PKW auf. Sein Zweirad geriet unter einen LKW in den Gegenverkehr und ging in Flammen auf. Der LKW-Fahrer konnte sein Fahrzeug zum Stehen bringen und den LKW verlassen. Er musste mit ansehen, wie auch die Zugmaschine in Flammen aufging. Der Motorradfahrer verletzte sich „nur“ am Handgelenk.
Mehrere Nottüröffnungen für Polizei und Rettungsdienst wurden durchgeführt. Für den Rettungsdienst wurden einige Personen mit der Tragehalterung über die Drehleiter aus ihren Wohnungen geholt, weil das Treppenhaus für den patientengerechten Transport zu eng war. Auch Personen aus steckengebliebenen Aufzügen mussten befreit werden.

Neben den vielen Einsätzen absolvierten die Wehrleute ehrenamtlich an 36 Tagen Ausbildungsdienste und Übungen, besuchten diverse Feuerwehr-lehrgänge auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehr- und Katastrophen-schutzschule in Koblenz und hielten sich auf der Atemschutzübungsstrecke fit für den Einsatz.

Auch wer nicht aktiv der Feuerwehr beitreten kann oder möchte, kann die Arbeit der freiwilligen Wehrleute als Mitglied des Fördervereines durch seinen Mitgliedsbeitrag unterstützen. Gerade im Bereich der Jugendarbeit ist der Förderverein ein wichtiger Partner zur Gewinnung neuer Interessenten.

Wir freuen uns über neue Mitglieder, sowohl in der Jugendfeuerwehr und den Kreuznacher Flämmchen, als auch in der aktiven Wehr und dem Förderverein. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei dem Wehrleiter der Feuerwehr Bad Kreuznach Michael Weitzel unter der Rufnummer 0671/86214 melden.