13.03.13 – DEXHEIMERS GEDANKEN: „HABEMUS PAPAM“

DEXHEIMER UND DAS HABEMUS PAPAM

Man kann  vom Vatikan halten, was man will. Aber das Ergebnis einer Papstwahl über eine Stunde lang geheim zu halten, ist eine Leistung an sich. So deutlich zeigt sonst niemand der modernen, vernetzten und getwitterten Welt, was er von ihr hält.
Die von schnellem Gequatsche leben, hat das offenbar ziemlich strapaziert. Im ZDF häuften sich die Worthülsen der „Experten“ zwischen dem weißen Rauch und der Öffnung des Balkons bis ins Satirische hinein.
„Was weiß man über den Favoriten Scola? – Er ist Theologe“. Aha.
„Ihr wievieltes Konklave ist das jetzt? – Hier in Rom das zweite.“ Und anderswo?
Besonders schön war aber die Sprachlosigkeit, als das Ergebnis endlich verkündet wurde: Jorge wer? Und schon war all das lang erörterte Expertenwissen wertlos.
Wahrscheinlich wurde nie ein Konklave so zerredet und kaputtanalysiert wie das aktuelle. Selbst eine Möwe brachte es zu Weltruhm, weil sie kurz den Kamin besetzt hatte. Die nächsten Tage werden wir noch viel über Franz von Assisi lesen oder hören. Danach wissen sicherlich mehr Menschen als nach einer Fußball-WM, dass Buenos Aires in Argentinien liegt.
Damit ist es dann aber endgültig genug. Anschließend sollte der Rummel dringend ein Ende haben, damit der Mann seine Arbeit machen kann.
Viel Zeit bleibt ihm ja nicht mehr.