21.01.13 – HELFER IN DEN STUNDEN GRÖSSTER NOT: 130 Einsätze in 2012

HELFER IN DEN STUNDEN GRÖSSTER NOT:
Kriseninterventionsteam Bad Kreuznach
verzeichnet über 130 Einsätze in 2012

Von: Philipp Köhler, Pressesprecher des DRK-Kreisverbandes

BAD KREUZNACH. Für die Helfer des Kriseninterventionsteams (KIT) war auch das vergangene Jahr sehr arbeits- und erfahrungsreich. Seit Jahren verzeichnen die ehrenamtlichen Helfer in der Not eine stetige Zunahme von Einsätzen. Das beweisen auch die 134 Einsätze im letzten Jahr. Die Gruppe um Koordinatorin Beate Diepers vom Deutschen Roten Kreuz,  verfügt derzeit über zwanzig ausgebildete Helfer, die Menschen in akuten Notlagen schnell und unkompliziert betreuen. Neben den Helfern aus dem DRK-Kreisverband Bad Kreuznach e.V. wirken im Kriseninterventionsteam noch Einsatzkräfte der evangelischen Kirche an Nahe und Glan, der katholischen Kirche und der Malteser mit.

Besondere Einsätze in 2012 waren für die Krisenhelfer vor allen Dingen der Verkehrsunfall auf der B 420 bei Wöllstein, bei dem vier Tote und ein Schwerverletzter zu beklagen waren. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr vor Ort, betreuten die Helfer mit acht Einsatzkräften die Angehörigen und Freunde der Unfallopfer über mehrere Stunden und teilweise Tage. Ein etwas glimpflicherer Einsatz, war der Unfall der beiden Schulbusse in Bad Münster am Stein. Auch hier waren die Ehrenamtlichen in kurzer Zeit mit mehreren Teams vor Ort und konnten die Situation auffangen.

„Immer wieder hören wir von Angehörigen, Mitarbeitern der Hilfsorganisationen und der Polizei, dass sie froh sind, durch unseren Dienst eine schnelle Unterstützung zu haben.“ schildert DRK-Koordinatorin Beate Diepers die Rückmeldungen zum Angebot des KIT. Der größte Teil der Einsätze sind Begleitungen im häuslichen Rahmen nach plötzlichem Herztod oder anderen Todesfällen. Die Betreuung in den ersten Stunden nach dem Ereignis ist den Aktiven ein besonderes Anliegen. Darüber hinaus vermitteln sie weiterführende Angebote und ermutigen, diese auch zu nutzen.

Besonders freuten sich die Helfer über die öffentliche Anerkennung des Kriseninterventionsdienstes. Sei es durch eine Spende der Kreuznacher Verkehrsbetriebe und der Sparkasse, begleitet von Interviews und Presseberichten über ihre Arbeit, oder sogar der Ehrenpreis Ehrensache 2012 des SWR Fernsehens mit Live- Übergabe am 09. September vergangenen Jahres am Deutschen Eck in Koblenz. So konnte die Gruppe  in 2012 auch neue Interessierte gewinnen, die im Moment als Praktikanten die Einsätze begleiten. Die Einsatzbereitschaft wird weiterhin rund um die Uhr durch ein Meldekopfsystem über Rufmelder gewährleistet. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat zum Austausch und zum Abgleich organisatorischer Dinge. Gemeinsam werden Fortbildungen besucht und organisiert.

Die Einsatzanforderungen werden als Team mit mindestens zwei Einsatzkräften betreut. Bei besonderen Einsätzen. kann die Gruppe auch mehrere Teams in den Einsatz bringen.

„Wenn jeder seine Arbeitszeit überschlagen würde kämen wir pro Person auf 50 bis 200 Arbeitsstunden im Jahr, gefahrene Kilometer zwischen 500 und 1200  jährlich, natürlich ehrenamtlich, also unentgeltlich.“ stellt Beate Diepers die Anforderungen an die Mitglieder des KIT fest.

„Darum müssen wir als Helfer in diesem Dienst auf unsere eigene Stabilität, unsere Ressourcen achten und uns selbst dabei nicht vergessen. Wir sind froh für jede Unterstützung, die uns entgegen gebracht  wird und  freuen uns über jede Zuwendung, sei es materiell oder finanziell.“ so Diepers weiter.

Aktuell suchen die Ehrenamtlichen Helfer noch Sponsoren, da neue Ausrüstung zu beschaffen ist und Geld in Aus- und Fortbildung investiert werden muss.