02.01.13 – MENSCHEN: Kellermeister Volker Keller geehrt

EIN INTERESSANTES LEBEN DEM WEIN

Quelle: KruppPresse

WÖLLSTEIN (02.01.13). Seit 25 Jahren zeichnet der Weinbautechniker Volker Keller (51) als Kellermeister der Winzer der Rheinhessischen Schweiz für die Qualität ihrer Weine verantwortlich. Dies nahmen jetzt Vorstand und Aufsichtsrat der traditionsreichen Genossenschaft zum Anlass, dem dienstältesten Mitarbeiter für seine Treue zu ehren.

Für 25 Jahre Treue zur Genossenschaft der Winzer der Rheinhessischen Schweiz dankten (von links) Geschäftsführer Matthias Heßdörfer, Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Bernhard sowie (von rechts) stellvertretender Vorstandsvorsitzender Wilhelm Zöller und Vorstandsvorsitzender Gunter Dexheimer dem Kellermeister Volker Keller (Mitte) mit einer Urkunde. Mit Winzersekt stieß man auf Kellers Gesundheit und weitere Erfolge an.

Vorstandsvorsitzender Gunter Dexheimer freute sich, Keller eine Urkunde zu überreichen, in der ihm für seine Leistungen und Verdienste in den vergangenen 25 Jahren herzlich gedankt wird. Im Namen des Aufsichtsrats schloss sich dessen Vorsitzender Helmut Bernhard den Dankesworten an und stellte fest, dass beide Seiten mit der bisherigen Zusammenarbeit höchst zufrieden sein könnten. „Sie haben den Betrieb mitvorangebracht und zu seiner positiven Entwicklung beigetragen. Ich hoffe, dass Sie uns noch bis zu ihrem Ruhestand, der ja noch etliche Jahre in der Zukunft liegt, erhalten bleiben werden.“

In Vorstand und Aufsichtsrat sind nur noch zwei Mitglieder, die schon Verantwortung getragen haben, als Keller im Januar 1988 die Stelle bei der Winzergenossenschaft antrat. Zuvor hatte der gelernte Weinbautechniker zwei Jahre lang als Kellermeister im Bad Kreuznacher Weingut Carl Finkenauer gearbeitet, das damals bis zu 27 Hektar Rebfläche bewirtschaftete. „Für mich war es ein gewaltiger Sprung, plötzlich für die Trauben von 165 Hektar Fläche verantwortlich zu sein. Ich empfand das schon als erhebliche Herausforderung für einen Jungspund, wie ich es damals war“, erinnert sich Keller an seine Anfangszeit bei der Genossenschaft, in der ihm sein Vor-Vorgänger Ludwig Manz, der ihn auch auf die Stelle aufmerksam gemacht hatte, so manchen wertvollen Rat und Hinweis aus eigener Erfahrung geben konnte. Keller danke allen, die ihm ihr Vertrauen geschenkt haben.

In den vergangenen 25 Jahren hat sich bei der Arbeit im Weinberg und beim Ausbau der Weine viel verändert, stellte Keller rückblickend fest. Die Qualität des Lesegutes wurde durch Einführung von mehrfachen Außenkontrollen, Auflegen von qualitätsorientierten Projekten und Abstimmung einer Leseordnung gesteigert. Ein Quantensprung, der sich auf die Qualität sehr positiv auswirkte, war die Einführung der Vorklärung durch Flotation. Seit 1997 wird Most zudem gezügelt kaltvergoren, seit 2003 ist das beim kompletten Jahrgang möglich.

Inzwischen verarbeitet und vermarktet die Genossenschaft Trauben, die von ihren Mitgliedern auf inzwischen insgesamt 205 Hektar Rebfläche gelesen und im Wöllsteiner Keller in 150 verschiedenen Partien ausgebaut werden. 20 Prozent der Produktion werden als Flaschenweine vermarktet, ein Teil der Fassweine wird tankwagenweise von namhaften Sekterzeugern angekauft. Viele der von Volker Keller ausgebauten Weine wurden bei nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet, das belegt die Qualität der genossenschaftlich produzierten Weine, von deren erfolgreicher Vermarktung auch die Mitglieder profitieren.

Seit eineinhalb Jahren betreut Volker Keller einen Auszubildenden zum Küfer, mit dem er sehr zufrieden ist. „Dieser junge Mann könnte einmal mein Nachfolger werden“, sagte Keller, als er von Vorstand und Aufsichtsrat gefragt wurde, wie lange er noch den Winzern der Rheinhessischen Schweiz erhalten bleibe. Der mit seiner Familie in Niedermoschel lebende Kellermeister kann sich durchaus vorstellen, für die Wöllsteiner Genossen bis zum Rentenalter zu arbeiten, das jenseits der 60 liegen wird, sofern gesundheitlich nichts dazwischen kommt.