22.10.12 – KINDERSCHUTZBUND: Umfrageergebnis übergeben

KINDER ZUFRIEDEN MIT ANGEBOT
ES WIRD ABE ZUVIEL GESCHIMPFT

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH (22.10.12). „Unsere Mädchen und Jungen scheinen außerordentlich sportlich geprägt zu sein“, freut sich Petra Neumann, Leiterin der Geschäftsstelle des Kreuznacher Kinderschutbundes. Fussball spielen, und zwar auch die Mädchen, Bolzen und Fahrrad fahren, stünden dabei ganz oben auf der Liste.

Petra Neumann, Leiterin der Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes (links) mit Sabine Raab-Zell, Leiterin des Jugendamtes

Diese Erkenntnisse stammen aus einer kleinen Umfrage, die der Kinderschutzbund anlässlich dem Fest zum Weltkindertag an der Pauluskirche unternommen hat. „Über 80 Kinder haben mitgemacht“, stellt Petra Neumann fest.  Und die meisten Kinder dieser, nicht ganz repräsentativen Umfrage, seien „ganz zufrieden“ mit den Angeboten. Insgesamt 72 Kinder hatten eine positive, nur 12 Mädchen und Jungen eine negative Meinung.
Besonders fehle es mancherorts, aber speziell im Innenstadtbereich an größeren Flächen, war häufiger Kritikpunkt der Kinder. Eingezwängt zwischen Spielgeräten auf ein paar Quadratmeter Sand würde kein Kind glücklich werden, ergänzte dazu Petra Neumann.
Als „positiv“ hätten die Kinder folgende Einrichtungen bewertet: Spielplatz Casinogarten mit seinem Bolzplatz, der Seilbahn und Rutsche. Den Spielplatz auf dem Kuhberg: Auch hier gebe es eine tolle Rutsche, ein Klettergerüst, einen Turm und -ganz besonders- das Trampolin. Und natürlich spielt ein echtes Kreiznacher Gässje auch auf Plätzen und in den Gassen, wie beispielsweise auf der Pfingstwiese, in der Lanthaler Gasse, der Magister-Faust-Gasse, oder der Van-Recum-Straße. Hier stehen vor allem Fußball, Inliner fahren und Seil springen auf dem Programm. Gleiches gilt für die Schulhöfe.
Scheinbar sind auch die verschiedenen Sportstätten, wie Minigolfplatz, Freibad im Salinental und Möbus-Stadion bei den Kindern beliebt.
Befragt wurden übrigens Mädchen und Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren.
Ganz schlecht weg kam bei den Kindern der Spielplatz „Buß’sche Mühle“. Der Platz sei unübersichtlich und nicht beleuchtet. Außerdem fühlen sich die befragten Kinder durch Jugendliche und Heranswachsende, die dort Alkohohl trinken und sie zum Teil beschimpfen, belästigt. Auch von der Polizei fühlen sich die Mädchen und Jungen nicht verstanden, denn die Beamten würden schimpfen wenn sie mal in der Fußgängerzone spielten. Geschimpft wird gerne auch im Pfalzsprung und der Lanthaler Gasse. Hier sind es erwachsene Anwohner, die sich durch spielende Kinder gestört fühlen.
Völlig ungeeignet zum Spielen seien der Bahnhofsvorplatz und die Viktoriastraße. „Das ist zu gefährlich wegen der vielen Autos“, steht auf den Zettelchen. Und die Pfingstwiese? Die biete zwar reichlich Platz, habe aber keine Wiese, sondern bestünde nur aus Schotter und Beton.
Im Büro des Kinderschutzbundes nahmen Sabine Raab-Zell als Leiterin des Städtischen Jugendamtes und Monika Degen, zuständig für Jugendhilfe- und Sozialplanung/Spielplätze das Ergebnis der Umfrage entgegen. Sabine Raab-Zell berichtet von den 35 Spielplätzen der Stadt, die alle gut verteilt seien. Besonders gut angenommen würde der Spiel- und Bolzplatz in der Kilianstraße, der sogar von einer eigenen Spielplatzpatin betreut wird. Gute Erfahrungen seien auch mit dem Pocket-Park gemacht worden, wo sich nicht nur Kindern zum Spielen treffen, sondern auch, an so manchen Sommertagen, Erwachsene rund um den kleinen Spielbrunnen gesessen und geplaudert haben. Die Kritik der Kinder aus der Umfrage wollen sich beide Mitarbeiterinnen der Stadt auf jeden Fall zu Herzen nehmen und versuchen Anregungen in künftige Überlegungen zur Gestaltung von Spielflächen mit einzubeziehen.