BERICHT: Tierbestattung – Ein würdiger Abschied auch für Tiere

EIN WÜRDIGER ABSCHIED AUCH FÜR TIERE

Ursula Kugel und Klaus-Peter Gerlach
betreiben Tierbestattung

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

Klaus-Peter Gerlach aus Bad Kreuznach und Ursula Kugel sind Tierbestatter – nebenberuflich. Anfang des Jahres eröffneten sie nun auch hier eine Filiale. Hier werden die treuen Weggefährten nicht entsorgt, sondern erhalten einen würdigen Abschied.

BAD KREUZNACH. „Dhana“ hieß die Hündin von Ursula Kugel und Klaus-Peter Gerlach. Traurig über deren Tod, war das Ehepaar auch mit der Frage beschäftigt, was mit dem Leichnam des geliebten Tieres passieren sollte. Die Abdeckerei kam schon garnicht in Frage und das Vertrauen fehlte, es bei irgendeinem Tierarzt abzugeben. In vielen Fällen werde versprochen, dass die Tiere verbrannt würden und man die Asche zurück bekomme. Doch meist würden „verwertbare“ Teile des Tieres entnommen und nur der Rest verbrannt, berichtet Ursula Kugel im Gespräch mit den KreuznacherNachrichten.de. Diese Verunsicherung und auch die Tatsache, überall auf taube Ohren zu stoßen, wenn es um die Trauerbewältigung ging, brachte Ursula Kugel und Klaus-Peter Gerlach darauf, eine eigene Firma, die „Aaron-Tierbestattung“ für Tierbestattungen zu gründen.

Bild: Ursula Kugel und Klaus-Peter Gerlach mit dem Bild ihrer „Dhana“, die mit ihrem Tod die Idee zur Firmengründung brachte

„Manch einem mag eine Tierbestattung übertrieben erscheinen“, so Gerlach. Früher waren Tiere reine Nutztiere: Das Pferd zog den Wagen und pflügte den Acker, die Katze fing Mäuse und anders Ungeziefer, Hunde hatten Haus und Hof zu bewachen. Nur in wenigen Fällen baute sich eine wirkliche Beziehung zwischen Mensch und Tier auf. Heute ist das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ein ganz anderes. Das Tier ist zu einem vollwertigen Familienmitglied geworden, dem auch ein würdevoller Abschied zuteil werden soll. Das Begraben eines Tieres auf eigenem Grund sei zwar nach Rücksprache mit der Ortsbehörde bis zu einem gewissen Gewicht zwar gestattet, doch viele Menschen möchten das Grab nicht zurücklassen, wenn ein Umzug ansteht, zum Beispiel. So lassen rund 80 Prozent der Halter ihre Tiere verbrennen und bewahren die Asche in einer Urne auf.
„Wir hatten zu Beginn ja garkeine Ahnung und mussten erst einmal recherchieren, welche Voraussetzungen überhaupt notwendig sind, um eine solche Firma betreiben zu dürfen“, erklärt Ursula Kugel. Im Vordergrund standen dabei die Gespräche mit den Veterinärämtern. „Wir mussten uns schon Kompetenz aneignen, um den Menschen, die mit ihren Tieren zu uns kommen, auch entsprechend informieren und beraten zu können.“
Das verstorbene Tier holt Klaus-Peter Gerlach ab. Bis zur Fahrt in das Krematorium, wo Hund, Katze, der Vogel oder Hamster in Gänze verbrannt werden, verbleibt das Tier in eine eigens dafür konzipierte Kühleinrichtung. Zurück kommt eine kleine Tüte mit Asche, die man entweder verstreuen oder sich in eine schöne Urne füllen kann. „Nein, es kann zu keiner Verwechslung kommen, denn jedes Tier erhält eine eigene Nummer und es wird genau Protokoll geführt“, so Ursula Kugel zu Bedenken vieler Menschen, sie könnten gar die Asche eines fremden Tieres oder einer Massenverbrennung zurück erhalten. Das Krematorium, mit dem Ursula Kugel und Klaus-Peter Gerlach zusammenarbeiten, befasst sich ausschließlich mit der Verbrennung von Haustieren und wird selbst von Tierfreunden betrieben.
Jede Tierverbrennung wird dem Veterinäramt gemeldet und für den Tierhalter gibt es ein Zertifikat. Diese Sicherheit sei für Trauende besonders wichtig, wie auch die Beschäftigung mit deren Situation. „Wir wissen ja, wie man sich in einer solchen Situation fühlt.“ So freuen sich die beiden darüber, neben Bad Ems und Koblenz nun auch in Bad Kreuznach in der Wilhelmstraße mit einem kleinen feinen Laden Präsenz zeigen zu können, zumal Klaus-Peter Gerlach aus der Nahestadt stammt.
Die Freunde, anderen Menschen in ihrer Trauer helfen zu können und deren Dank ist Ursula Kugels und Klaus-Peter Gerlachs größter Lohn. Denn das große Geld ist mit dieser Arbeit wahrlich nicht zu verdienen. Das macht beiden auch wenig aus, denn hauptberuflich gehen sie ganz.

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