Mainz
MCV TRAUERT UM SEINEN PLAKETTEN KLAUS
>>> „Jedes Jahr die selbe Leier, es Geld is knapp, de Zuch is teier. Drum kaaft Plakettscher, diese schmucke, damit ihr könnt de Zuch ach gucke.“
>>> Seit über 52 Jahren zog Klaus Eigenbrodt für den MCV mit diesem Vers unnachahmlich durch Mainzer Gassen und Gaststätten, um das jeweilige Zugplakettchen an Frau und Mann zu bringen.
Quelle (auch Foto): Michael Bonewitz, MCV-Pressesprecher
MAINZ -08.10.17-. „Jedes Jahr die selbe Leier, es Geld is knapp, de Zuch is teier. Drum kaaft Plakettscher, diese schmucke, damit ihr könnt de Zuch ach gucke.“
Seit über 52 Jahren zog Klaus Eigenbrodt für den MCV mit diesem Vers unnachahmlich durch Mainzer Gassen und Gaststätten, um das jeweilige Zugplakettchen an Frau und Mann zu bringen.
Als Plaketten-Klaus war er längst zum Mainzer Original avanciert, nun musste die MCV-Familie am Samstag von seinem Tod erfahren.
„Wir sind, wie viele Mainzerinnen und Mainzer, die ihn seit Jahren schätzen gelernt haben, bestürzt und traurig“, so MCV-Präsident Reinhard Urban.
Noch vor zweieinhalb Jahren hatte man im MCV-Haus seinen 70. Geburtstag mit vielen Freunden und Weggefährten gefeiert und ihn für seine großen Verdienste mit einer Urkunde geehrt.
„Klaus war ein guter Freund, ein Original und ganz sicher der erfolgreichste Einzelverkäufer von Zugplakettchen in der Geschichte des MCV“, so Walter Born, MCV Vorstandsmitglied und Sprecher des Plakettenausschusses beim MCV.
„Ich hab schon diverse Nachrichten auf meinem Handy empfangen, mit Beileidsbekundungen und der bangen Frage: Ja wo sollen wir denn jetzt unsere Zugplakettcher kaufen?“
Doch trotz der großen Trauer beim MCV ist der Verkauf der Zugplakettchen nach wie vor gesichert.
Seit 1950 sind die Zugplakettchen nicht nur begehrte Sammlerstücke, sondern auch der größte Einzelposten bei der Finanzierung des Rosenmontagszuges.
Bis heute wurden rund 3,5 Millionen Plaketten verkauft.
Die Idee zum Zugplakettchen haben sich die Mainzer Fastnachter beim Deutschen Katholikentag 1948 in Mainz abgeschaut, damals wurde eine Ansteck-Plakette zur Finanzierung des Katholikentags entwickelt.
Das erste Zugplakettchen wurde dann 1950 zur Finanzierung des Rosenmontagszuges eingesetzt und fortan Jahr für Jahr mit immer neuen Motiven angeboten.
Die Plakettenverkäufer gehören inzwischen längst zum närrischen Stadtbild.
Sie verkaufen zwischen dem 11.11. und Rosenmontag auf Märkten und Plätzen, in Kneipen und Restaurants.
Aktuell sind rund 20 Verkäufer „im Saal und auf der Gass“ unterwegs, dazu kommen 56 Verkaufsstellen, beispielsweise in Zeitschriften-Läden, Bäckereien, Hotels und dem Kinderladen.
Vorgestellt wird das neue Motiv jedes Jahr traditionell zum 11.11. und in diesem Jahr ganz sicher mit einem herzlichen Gedenken an den unnachahmlichen Plaketten-Klaus.