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Weihnachtszeit 2015
DRK-RETTUNGSDIENST GIBT SILVESTERTIPPS
>>> DRK:“So feiern Sie sicher und helfen richtig im Notfall“
>>> Die Rettungsteams des Roten Kreuzes werden an Silvester regelmäßig mit Einsätzen wegen Verbrennungen oder Verletzungen durch Böller konfrontiert. Größtenteils wären diese teils schweren Verletzungen vermeidbar gewesen, wenn genügend auf Sicherheit geachtet worden wäre.
>>> Auch stark alkoholisierte Patienten und Unfälle mit Fonduetöpfen oder Raclettegeräten sorgen für einige Einsätze.
Quelle (auch Foto): Philipp Köhler, Pressesprecher DRK Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe
MAINZ/BAD KREUZNACH. Nur noch wenige Stunden bis zum Jahreswechsel und zum freudig erwarteten Feuerwerk. Damit es beim Feiern nicht zu Verletzungen kommt, und alle ihren Spaß haben können gibt der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe hilfreiche Tipps für eine sichere Silvesterfeier.
Für den Notfall halten die Rettungsexperten des Deutschen Roten Kreuzes wertvolle Tipps zur Ersten-Hilfe bereit.
Die Rettungsteams des Roten Kreuzes werden an Silvester regelmäßig mit Einsätzen wegen Verbrennungen oder Verletzungen durch Böller konfrontiert. Größtenteils wären diese teils schweren Verletzungen vermeidbar gewesen, wenn genügend auf Sicherheit geachtet worden wäre.
Auch stark alkoholisierte Patienten und Unfälle mit Fonduetöpfen oder Raclettegeräten sorgen für einige Einsätze. „Unachtsamkeit und Alkohol sind eine gefährliche Mischung, wenn es um den Umgang mit Feuerwerkskörpern geht. Das Verletzungsrisiko steigt dann enorm, da man sich leicht überschätzt und im Notfall nicht mehr richtig reagieren kann.“ erläutert DRK-Notfallsanitäterin Constanze Kontny.
Damit Silvester für alle ein gesundes und sicheres Fest wird sollten diese Sicherheitstipps beachtet werden:
>> Damit Sie von Feuerwerkskörpern nicht getroffen werden, achten Sie besonders auf Windrichtung und ausreichenden Abstand. Sorgen Sie dafür, dass Kinder nicht zwischen dem Feuerwerk umherlaufen und kein Feuerwerk auf Personen gerichtet ist.
>> Lassen Sie Kinder daher nie unbeaufsichtigt, wenn mit Feuerwerkskörpern hantiert wird. Häufig unterschätzen Kinder die Gefahren, die von Feuerwerkskörpern ausgehen. Kommen Sie mit Ihren Kindern ins Gespräch und erklären Sie, was besonders Gefährliche ist.
>> Bei Fonduetöpfen sollten Sie Brennpaste statt Spiritus verwenden. Die gallertartige Brennpaste gilt als sicherer als der leichtentzündliche Spiritus. Der Handel bietet Brennpaste in kleinen Dosen, Tuben und Flaschen an. Der Vorteil der kleinen Aluminiumdosen liegt darin, dass sie kaum umkippen können. Noch mehr auf Nummer sicher geht, wer ein elektrisches Fondue-Gerät wählt. Er ist nicht nur relativ preiswert, sondern schont auch die Raumluft. Hier allerdings kann das Kabel zur Stolperfalle werden, die den Topf vom Tisch reißt. Wichtig ist es deshalb, das Kabel eventuell mit einer Verlängerungsschnur so zu führen, dass niemand darüber stolpern kann.
>> Bei Alkohol ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und diese nicht zu überschreiten. Ganz auf Alkohol verzichten muss niemand, aber Maß zu halten ist wichtig. Maßloser Konsum hingegen kann zu einer Vergiftung führen mit lebensgefährlichen Folgen. Ein leichter Rausch ist noch kein Notfall. Wenn aber jemand durch überhöhten Alkoholgenuss bewusstlos wird, muss das unbedingt ernst genommen werden und der Rettungsdienst unter Telefon 112 gerufen werden und der Betroffene in die stabile Seitenlage gelegt werden.Verletzte oder bewusstlose Personen müssen in dieser Jahreszeit vor allem warm gehalten werden. Bei Silvesterfeiern im Freien kann das lebensrettend sein.
>> Gerade an Neujahr scheint es für größere Kinder besonders spannend zu sein, nach übriggebliebenem Feuerwerk auf der Straße zu suchen. Dabei versuchen Kinder oft, nicht ganz abgebrannte Knallkörper anzuzünden oder diese zu öffnen. Hier lautet die klare Botschaft: Finger weg von benutzten Feuerwerkskörpern! Sie stellen ein großes Risiko dar, weil sie nicht mehr in ihrer Wirkung und Funktion einzuschätzen sind.
Wunden und Verbrennungen durch Feuerwerkskörper sind durch Hitze- und Explosionseinwirkung ausgelöste schwere Schädigungen der Haut sowie auch tiefer liegender Gewebe mit nachhaltigen Auswirkungen auf den gesamten Organismus durch Störung der vitalen Funktionen.
Bei tiefer gehenden Gewebeschädigungen finden sich in den angrenzenden Hautbezirken immer auch Blasenbildung und Hautrötung.
Durch ausgedehnte Brandwunden verliert der Körper große Mengen ab Gewebeflüssigkeit.
Dieser Flüssigkeitsverlust kann zum Schock führen. Dabei wirkt der Verbrennungsschmerz verstärkend.
Durch Wundinfektion kann es später zu verzögerter Wundheilung kommen. Hat die betroffene Person im Moment der Hitzeeinwirkung (Explosion, Stichflamme) eingeatmet, können Verbrennungen im Mund, Rachen und Kehlkopfbereich entstehen. Es kann zu Atemstörungen kommen.
„Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass man durch das sofortige Kühlen von Verbrennungen lediglich einen sehr kurzfristigen schmerzlindernden Effekt erzielt. Die Gefahr bei einer anhaltenden oder großflächigeren Kühlung ist die Unterkühlung des Körpers, welche den Kreislauf zusätzlich belastet und in ihren Auswirkungen weit problematischer als die durch die Verbrennung verursachten Haut- und Gewebeschäden sein kann. Die Wassertemperatur ist dabei nicht entscheidend.“ erklärt Constanze Kontny von der DRK-Rettungswache in Worms weiter. Daher werden nur noch kleinflächige Verbrennungen sofort und maximal 2 Minuten lang gekühlt.
Als Maßeinheit für kleinflächige Verbrennungen gilt hier die Oberflächengröße eines Fingers als die wohl häufigste Brandstelle am Körper. Größere verbrannte Körperoberflächen werden wegen der enormen Gefahr der Unterkühlung nicht gekühlt.
Bei Verletzungen der Augen gilt generell: Hände weg und Notruf wählen! Typische Augenverletzungen an Silvester sind Verletzungen durch eingedrungene Fremdkörper und Verbrennungen. In beiden Fällen sollte umgehend der Notruf 112 gewählt werden.
Weitere Informationen gibt es auch online unter:
http://www.drk.de/angebote/erste-hilfe-und-rettung/kleiner-lebensretter/verbrennungen.html
http://www.drk.de/angebote/erste-hilfe-und-rettung/kleiner-lebensretter/bewusstlosigkeit.html
http://www.drk.de/angebote/erste-hilfe-und-rettung/kleiner-lebensretter/unterkuehlung.html
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