05.07.15 – Neue Innung „schmückt“ die Kreishandwerkerschaft

 

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Bad Kreuznach/Birkenfeld
NEUE INNUNG „SCHMÜCKT“ DIE KREISHANDWERKERSCHAFT
>>> Neuordnung der Edelstein- und Schmuckberufe bildet Schwerpunkt der Innungsarbeit

 

Quelle (auch Foto): Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück (Marianne Reuter-Benz)

 

BAD KREUZNACH/BIRKENFELD. Mit ihren 17 Meisterbetrieben sind die edelsteinbearbeitenden Handwerke Birkenfeld nun auch als Innung Mitglied der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück.

Damit betreut das Team um Geschäftsführer Gerhard Schlau jetzt die Edelsteingraveure, Edelstein-, Achat- und Glattschleifer, deren renommierte handwerkliche Kunst die Stadt Idar-Oberstein international zur „Qualitätsmarke“ macht.

Mit den Edelstein-Handwerkern gehören jetzt 29 Innungen und über 1.200 qualifizierte Handwerksbetriebe zur Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück. Diese beschäftigen 20.000 Mitarbeiter und bilden fast 2.000 Lehrlinge in zukunftsträchtigen Handwerksberufen aus.

Als „Schmuckstück“ traditionsreicher Handwerkskunst ist jetzt auch die Innung der edelsteinbearbeitenden Handwerke Birkenfeld Mitglied der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück. „Stollenkünstler“ und Kreishandhandwerksmeister Alfred Wenz freute sich ebenso wie Geschäftsführer Gerhard Schlau über den Beitritt der „Global Player“ unter den Handwerkern. Von links: stv. Obermeister Udo Juchem, Obermeister Hans-Ulrich Pauly, Kreishandwerksmeister Alfred Wenz, Beisitzer Christoph Schmitt und Geschäftsführer Gerhard Schlau.

Mit dem Beitritt der edelsteinbearbeitenden Handwerke Birkenfeld habe man ein wahres „Schmuckstück“ bekommen, freute sich Geschäftsführer Gerhard Schlau auf die Zusammenarbeit mit der zwar kleinen, aber sehr aktiven Birkenfelder Handwerksinnung.

In der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück habe die Innung einen „aufmerksamen und kooperativen neuen Partner“ gewonnen, bekräftigte Obermeister Hans-Ulrich Pauly den einstimmigen Beschluss der Mitglieder.

Die Edelstein-Handwerker in Birkenfeld sind mit ihrer handwerklichen Kunst „Global Players“, die fest in der alten Tradition ihrer Heimat verwurzelt sind. Obermeister Hans-Ulrich Pauly skizzierte denn auch in seinem Jahresrückblick die Bemühungen der Handwerksmeister um eine praxisgerechte Ausbildung.

Gerade im Hinblick auf die geplante Neuordnung der Schmuckberufe müsse nämlich die Praxis in den qualifizierten Betrieben die Maßstäbe setzen: „Die Beamten sollen sich mal in den Werkstätten informieren, was wir tun“, forderte er.

Allgemein bedauerten die Mitglieder offenkundige Wissenslücken in den entsprechenden Behörden.
Immerhin gelte es, traditionsreiche deutsche Handwerkskunst zu erhalten, selbst wenn einige handwerkliche Arbeiten inzwischen von internationaler Konkurrenz übernommen wurden.

Immerhin werden zurzeit 15 Auszubildende in der Berufsbildenden Schule in Idar-Oberstein unterrichtet, brachte Fachlehrer Klaus Schäfer die Innungsmitglieder auf den neuesten Stand. „Das Interesse an den Lehrberufen Edelsteingraveur und Edelsteinschleifer ist groß“, gibt er zu. Die meisten Lehrlinge aber werden im oder für den elterlichen Betrieb ausgebildet. „Wir können diese anspruchsvollen, kreativen Berufe auch anderen Jugendlichen schmackhaft machen“, animierte Schäfer.

Er fand Unterstützung bei Obermeister Pauly, der begeistert vom Schulfest der BBS in Idar-Oberstein berichtete und die hervorragenden Platzierungen beim Nachwuchswettbewerb des Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises lobte, der auch vom Förderverein mit getragen werde.

Für die Schmuckberufe, die talentierten Nachwuchs gut gebrauchen können, aber auch für talentierte junge Menschen aus Südeuropa sei die duale Ausbildung in deutschen Meisterbetrieben ein vielversprechender Weg, plädierte Obermeister Pauly für mehr Ausbildungsverträge.

Innungsgründer und Ehrenobermeister Erwin Pauly brachte es auf den Punkt: „Wir sind nicht nur eine Innung, wir sind eine Institution in Idar-Oberstein!“ Als Ehrenamtler ist er allerdings selbst eine Institution bei den Edelstein-Handwerkern: In den 60er Jahren hatte er die Innung aus der Taufe gehoben und macht heute als 81-jähriger Ehrenobermeister noch engagiert Fotos auf den Jahresversammlungen.

Erst im letzten Jahr habe er sein Ehrenamt als Delegierter in der Vollversammlung der Handwerkskammer Koblenz an Nachfolger Hans-Ulrich Pauly übergeben, berichtete der Ehrenobermeister und dankte für jahrzehntelange aktive Innungsarbeit.

 

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