11.06.15 – Werner & Mertz: Neues von der Recyclat-Initiative

 

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Mainz
WERNER & MERTZ
NEUES VON DER RECYCLAT-INITIATIVE
>>> Werner & Mertz verzichtet bei PET-Einsatz komplett auf „virgin material“

 

Quelle (auch Grafik): Werner & Mertz, Mainz

 

MAINZ. Mit der Recyclat-Initiative hat das Mainzer Familienunternehmen Werner & Mertz den Verpackungsmarkt aufgewirbelt.

Der für seine Marken FROSCH und Erdal Rex bekannte Hersteller von Putz –und Reinigungsmitteln will seine nachhaltig gestalteten Produkte ebenso nachhaltig verpacken und damit ein Stück Pionierarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes leisten.

„Wir wollen über die Branche hinweg eine Lösung präsentieren, mit der es nicht nur möglich ist, Verpackungen aus „normalen“ Recyclat herzustellen, sondern auch eine ganz neue Quelle dafür nutzen: den Gelben Sack“, erläutert Inhaber Reinhard Schneider den Kern der Recyclat-Initiative.
Bisher landen die haushaltsnah gesammelten Schalen- PET und PET-Flaschen als Brennmaterial in kommunalen Verbrennungsanlagen – doch aus dem Müll kann ein sekundärer Rohstoff hergestellt werden, der wertvolles Rohöl als natürlichen Rohstoff schont.

 

 

WORUM GEHT ES?
Jährlich werden 1,2 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle im Dualen System Deutschland, Gelber Sack, gesammelt – circa 10 Prozent davon sind PET-Abfälle. Während rund 50.000 Tonnen der PET-Verpackungsabfälle werkstofflich verarbeitet werden, etwa zu Fleece, wandern circa 70.000 Tonnen der PET-Verpackungsabfälle als Hilfsbrennstoffe in kommunale Müllverbrennungsanlagen.

In beiden Fällen geht Rohöl als endlicher Rohstoff dieser Verpackungen unwiederbringlich verloren, ist doch auch die stoffliche Verarbeitung auf Dauer eine Einbahnstraße. Zudem wird die Umwelt durch den erhöhten CO2-Ausstoß zusätzlich belastet.

Werner & Mertz richtet sein Unternehmensziel jedoch darauf aus, kreislauffähige Produkte zu gestalten. Inhaltsstoffe wie Materialien sollen nach dem Cradle-to-cradle-Prinzip in geschlossenen Kreisläufen zu führen und damit nachhaltig sein.

 

 

DIE LÖSUNG
Mit der Recyclat-Initative ist es Werner & Mertz gelungen, Verpackungen zu 100 Prozent aus PET-Recyclat herzustellen und zudem den Recyclat-Anteil aus PET-Verpackungen aus dem Gelben Sack zu erhöhen. „Die Umstellung aller transparenten PET-Flaschen auf 100 rPET aus der Pfandflaschensammlung ist vollzogen“, erläutert Immo Sander, Leiter Verpackungsentwicklung, die dazu nötigen Schritte. In diesem Jahr verfolge Werner & Mertz das Ziel, in den transparenten PET-Flaschen einen Anteil von mindestens 20 Prozent rPET aus dem Gelben Sack beizumischen.

Auf den erneuten Einsatz von Neu-PET, so genanntem virgin material, werde komplett verzichtet. Denn ein Test mit 400.000 Flaschen Frosch Aloe-Vera-Spülmittel im Handel sei positiv verlaufen. Weitere Großversuche sollen noch in diesem Jahr folgen. Nach dem großen Erfolg mit PET stellt das Unternehmen gemeinsam mit EPEA Switzerland und dem DSD auch seine anderen Verpackungen auf den Prüfstand – denn das Prinzip der Öko-Effektivität soll überall angewendet werden.

Recyclateinsatz bei Verpackungen am Beispiel Frosch
(Werner & Mertz)

 

DIE PARTNER
Ohne ihre Partner wäre die Recyclat-Initiative nur ein halber Erfolg. Von Anfang an als Open-Innovation angelegt, lebt die Recyclat-Initiative vom technischen Know-how und der nachhaltigen Überzeugung ihrer Partner. Das vorhandene Wissen wird offengelegt mit dem Ziel, neue Partner in den Innovationsprozess und damit in die Wertschöpfungskette zu integrieren.

Bisher beteiligen sich der Grüne Punkt Duales System Deutschland (DSD, Gelber Sack), der Verpackungshersteller ALPLA aus Österreich, der Handelskonzern REWE, der Karlsruher Hersteller für Sensorsysteme, UNISENSOR und die Marke FROSCH, Herzstück der Recylat-Initiative.

Auch der NABU Naturschutzbund Deutschland hat die Initiative für sehr gut befunden. Die Partner der Recyclat-Initiative setzen sich zudem dafür ein, neue Technologien wie die Laser-Feinsortierung stärker zu nutzen und deren Einsatzmöglichkeiten in der industriellen Herstellung von Verpackungen zu optimieren.

 

 

DAS ZIEL
Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es der Recyclat-Initiative darum, das Interesse der Händler und Hersteller an einem effektiven und nachhaltigen Recycling wach zu halten und die Kooperation weiter auszubauen. Auch die Politik soll dazu beitragen, durch wirtschaftliche Anreize das Potential der mehr als eine Million gesammelten PET-Abfälle im Gelben Sack stärker auszuschöpfen. Etwa durch eine Regelung im geplanten Wertstoffgesetz, die einen erneuten Einsatz von Kunststoff aus der Sammlung Gelber Sack privilegieren könnte. Reinhard Schneider ist von der Wirksamkeit seiner Idee überzeugt: „Das Pilotprojekt dieser gemeinsamen Initiative wollen wir zu einer flächendeckenden Idee der Nachhaltigkeit ausweiten, die sich im Bewusstsein der Verbraucher etablieren soll.“

 

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