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liebe Leserinnen und Leser der KreuznacherNachrichten.de
Mit unserem zehnten Jahrmarktsrundgang sind wir also endlich am Fleeschworschtdunnerschdach angekommen… Etwa 40 Stunden haben wir insgesamt auf der Pfingstwiese verbracht, um Ihnen den Jahrmarkts-Countdown in dieser Form präsentieren zu können. Natürlich werden wir aber auch in den nächsten Tagen über unser liebstes Volksfest berichten, aber Vorfreude ist doch die schönste Freude…
Begonnen haben wir unsere Serie mit dem Aufbau des Weinzeltes und Ankunft der ersten Teile von Familie Willi Kipps „EUROPARAD“.
Das „EUROPARAD“ erlangte als „EYE OF RIMINI“ weltweit Aufmerksamkeit. Die Bilder vom Riesenrad am wunderschönen Strand der bekannten italienischen Badestadt gingen rund um den Erdball. Nachdem wir Kreuznacher das „EUROPARAD“ im verganenen Jahr also nur über Webcam bewundern konnten, steht es in diesem Jahr endlich wieder bei uns.
Das „EUROPARAD“ misst eine Höhe von 55 Metern und hat 42 Gondeln. Seit seinem vergangenen Gastspiel an der Nahe wurde der „Bahnhof“ (Ein- und Ausstieg) neu gestaltet. Die Kassenhäuschen sind neu und auch das Dach. Ein großer Teil der Beleuchtung besteht nun aus LED.
Zehn Volksfeste werden in diesem Jahr angefahren, zu Weihnachten wird das „EUROPARAD“ im französischen Lyon aufgebaut.
Für den Aufbau werden etwa drei Tage benötigt, der Abbau geht in der Hälfte der Zeit. „Aber nur wenn es wirklich schnell gehen muss“, stellt Willi Kipp im Gespräch mit den KreuznacherNachrichten.de fest.
Das „EUROPARAD“, das einen Wert von rund acht Millionen Euro hat, ist mit 20 Transporten auf der Reise.
Eines der ältesten Fahrgeschäfte auf dem Kreuznacher Jahrmarkt wird von dem Kreuznacher Schausteller Hans Moser betrieben. Sein Kinderkarussell wurde 1969 gebaut. Gekauft hatte es 1974 Willi Modes, Hans Moser übernahm es 1998.
„Ich bin auf und mit der Kirmes groß geworden“, berichtet Hans Moser. „Die Schaustellerei ist mein Leben.“
Seit 2010 ist Hugo Levy aus Rastatt mit seinem „FLIPPER“ auf Reise. Das fröhlich bunte Fahrgeschäft wurde 1996 gebaut und stand sechs Jahre im Wiener Prater. In den 12 Gondeln haben insgesamt 48 Personen Platz. Die Platte, auf der die freischwingenden Gondeln montiert sind, kann bis auf einen Neigungswinkel von 48 Grad gefahren werden, was einer Höhe von etwa 14 Metern entspricht. Erst gestern noch hatte Hugo Levy einen neuen Moto eingebaut, den er aus Frankreich geliefert bekommen hatte. Der sei zwar noch in Ordnung gewesen, aber solche Maßnahmen würden nach einer gewissen Betriebszeit ergriffen, so Hugo Levy im Gespräch mit KreuznacherNachrichten.de.
„Wir Schausteller müssen den Unterhaltungswert auf den Volksfesten wieder steigern, den Menschen Entertainment bieten, die unterhalten“, stellte Michael Hempen aus Oldenburg und Betreiber des „BIG BAMBOO“ im Gespräch mit KreuznacherNachrichten.de fest. „Die Kirmesbesucher müssen wieder etwas geboten bekommen.“
Acht verschiedene Showdarbietungen hat Hempen deshalb für sein Laufhaus konzipiert. Ob zu Raggaeklängen oder als Polonaise beginnt der Rundgang durch die Karibikwelt, die zunächst über schwankende Planken, stilisierte schwimmende Fässer oder ein Surfbrett führt. Als Animateure steht eine ganze Truppe Animatuere und Hulla-Hupp-Girls bereit.
Seit über 100 Jahren betreibt Familie Hempen dieser Art von Schaugeschäften auf den Volksfesten.
Mit seiner „Wilde MAUS“ ist Stefan Kinzler nach fünf Jahren wieder auf der Pfingstwiese. Insgesamt kommt Familie Kinzler schon seit rund 50 Jahre auf den Kreuznacher Jahrmarkt. So hatte hier Mutter Kinzler, geborene Wimmer, 1964 mit ihrem Ringwerfen ihren Einstand hier gegeben.
Über 50 Neuheiten habe sein Vater auf die Volksfeste gebracht, darunter auch der bekannte „POLYP“ und auch andere spektakuläre Fahrgeschäfte, so Stefan Kinzler im Gespräch mit KreuznacherNachrichten.de.
1986 kauften Kinzlers eine alte „WILDE MAUS“ aus der Schweiz und restaurierten die kleine feine Berg- und Talbahn mit den engen Kurven. „Ein Jahr später gingen wir damit auf die Reise und merkten schnell, welch großen Zuspruch die Maus fand.“ Auf der kleinen Berg- und Talbahn konnten nämlich alle Generationen mitfahren, egal ob Opa oder Enkelchen. „Das machte dieses Fahrgeschäft so attraktiv.“
Allerdings stellten Kinzlers aber auch schnell fest, dass der Aufwand, eine Holzachterbahn auf- und abzubauen einfach zu groß ist und auch die Technik nicht mehr zeitgemäß war. „Aus diesem Grund entschloss sich mein Vater, die Wilde Maus als Stahlausführung bauen zu lassen“, so Stefan Kinzler. Die hatte dann 1992 ihre Jungfernfahrt.
Eine Menge Elektronik und phneumatischer Sicherheitssysteme sorgen dafür, dass auf der Bahn nichts passieren kann. Automatische Bremssysteme stoppen die einzelnen Züge, falls der Strom ausfällt oder ein Zug auf der Strecke zum Stehen kommen sollte. Per Handhydraulik können anschließend alle Züge zum Eingang gefahren werden.
… und damit endet unser zehnter und letzter Rundgang im Rahmen unseres Jahrmarkts-Countdowns 2013! Noch einmal herzlichen Dank, dass Sie uns die Treue gehalten haben und nun wünscht Ihnen das gesamte Team der KreuznacherNachrichten.de fröhliche Jahrmarktstage 2013 …
Rolf Müller