08.06.13 – Weitere LESERBRIEFE zum Gastspiel des Circus Krone

LESERBRIEFE
zum Gastspiel des Circus Krone

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder!

Zum Gastspiel des Circus Krone in Bad Kreuznach erreichten die Redaktion eine Reihe von Leserbriefen. Dabei geht es um Kritik und Befürwortung der Haltung von Wildtieren in Circusunternehmen.

 

LESERBRIEF:
Der Circus und seine Lobby, die sich jetzt der politischen Methoden ihrer Gegner, der Tierschützer, bedienen

Weil immer mehr Menschen durch die Tierschutzorganisationen aufgeklärt wurden, flüchtet die Circuslobby sich jetzt in einen Verein „Aktionsbündnis“, den sie früher Circusfreunde genannt hat, denn „Circusfreunde“ paßt heute ganz schlecht in die politische Landschaft. Heute befürwortet die Circuslobby ihre Tierquälerei als „Aktionsbündnis“ weiter selbst – mit einem Biologen, der wohl die falsche Biologie studiert hat.

Gerade oder auch Circus Krone wurde von den Tierschutzorganisationen – in einem Fall sogar von einem Veterinäramt – mehrmals wegen seiner katastrophalen Tierhaltung vor Gericht gebracht, aber dank des Schutzes der Justiz kam er immer glimpflich davon, blieb und bleibt die Tierquälerei in seinem und in jedem anderen Circus die Tierquälerei, die sie immer war und ist. Jedes Kind sieht das, nur die Justiz u. die „Tierärzte“ in den Ämtern nicht. Das Übel ist, daß die Politiker die Tierquälerei auf allen Gebieten – hier im Circus – gesetz- und moralwidrig legalisiert haben, Ämter und Gerichte in Verstoß gegen das vorsätzlich großen Spielraum lassende Tierschutzgesetz alles genehmigen, decken und fördern, was vom Gesetz eben nicht gedeckt ist oder eben doch diffus gedeckt, wenn man sich blind stellt.

Die Tierquälerei im Circus gehört ins Mittelalter, ist eine Kulturschande der heutigen Menschheit. Einige Staaten haben die Tierquälerei im Circus bereits verboten, nur Deutschland „kann“ wieder einmal nichts. Es wird höchste Zeit, daß das Volk diese schandbare Politikerkaste endlich abwählt, Teile davon dahin schickt, wohin die das Volk seit Jahren schickt: ins Heer der Hartz-Empfänger – denn mindestens dorthin gehören Politiker, sog. Volksvertreter, die ihre Aufgaben als „Volksvertreter“ nicht nur hier nicht kennen, sondern sich dafür auch noch selbst gut bezahlen.

Astrid Suchanek
M 7, 1a
68161 Mannheim

 

LESERBRIEF:
Wer den Circus Krone besucht, wird die Vorwürfe der Circusgegner in keiner Weise bestätigt sehen. Es gibt im Circus Krone keine gequälten, verhaltensgestörten oder kranken Tiere. Das Gegenteil ist der Fall: Alle Tiere sind entspannt, friedlich, zutraulich, bestens genährt und gepflegt und offensichtlich körperlich gesund. Außerdem haben viele Krone-Tiere das durchschnittliche Sterbealter ihrer frei lebenden Artgenossen deutlich überschritten, z. B. die Löwin Jan mit 23 Jahren oder die Elefantenkuh Mala mit 48 Jahren. Außerdem dürfen die großen Zuchterfolge im Löwenrudel des Circus Krone nicht unerwähnt bleiben. All dies deutet darauf hin, dass die Krone-Tiere ein artgerechtes Leben führen und sich wohl fühlen. Die Auffassungen der Tierrechtler beruhen ausschließlich auf weltanschaulichen Überlegungen und können wissenschaftlich nicht begründet werden. Weltanschauliche Überlegungen sind aber keine ausreichende Grundlage für Tierhaltungsverbote, weder auf kommunaler Ebene, noch auf Bundesebene.

Dirk Candidus
(Gymnasiallehrer für Biologie und Latein in Bolanden/Pfalz)
Aktionsbündnis “Tiere gehören zum Circus”
Kupferbergstraße 40 c
67292 Kirchheimbolanden

 

Ein weiterer Leser hat sich zu beiden Leserbriefen von Dirk Candidus geäußert. Den ersten Leserbrief/Stellungnahme von Herrn Candidus hatten wir am 5. Juni veröffentlicht

LESERBRIEF:
Bei dem „Aktionsbündnis Tiere gehören zum Circus“ scheint es sich – wenn man den im Netz verfügbaren Informationen glauben darf – um einen Zirkus-Lobby-Verein zu handeln, der – ähnlich wie die Agrar- und Jagdlobby in ihren Bereichen – durch stetes Wiederholen der gleichen unhaltbaren Aussagen den erfreulichen Niedergang der „Tradition“ von im Zirkus auftretenden Wildtieren aufzuhalten sucht.

Der Circus Krone hat in der Vergangenheit schon des Öfteren mit dem Vorwurf der Tierquälerei im Fokus der Amtsveterinäre gestanden (siehe z. B. http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/tierquaelerei-circus-krone-28294.html). Man braucht aber gar nicht die Amtsveterinäre zu bemühen, um zu begreifen, dass es niemals artgerecht sein kann, Elefanten, Raubkatzen, Nashörner, Nilpferde und Seelöwen im Zirkus zu halten, Ihnen in der Manege „Kunststückchen“ zur Belustigung eines lärmenden Publikums unter den Fanfaren der Zirkuskapelle abzunötigen, geschweige denn, sie jedes Jahr monatelang durch die Lande zu karren. Um das zu verstehen, reichen eigentlich ein bisschen gesunder Menschenverstand und auch Mitgefühl. Und das von dem „Aktionsbündnis“ im Netz zur Rechtfertigung bemühte Argument der angeblich nicht verringerten Lebenserwartung von Tieren im Zirkus ist so banal, dass man weinen möchte. Auch menschliche langjährige Gefängnisinsassen sind in der Regel körperlich gesund, sterben nicht vorzeitig und bekommen eine Beschäftigungstherapie. Wohl fühlen tun sie sich trotzdem nicht. Und Wildtiere im Zirkus haben kein Verbrechen begangen, für das man sie lebenslang einsperren dürfte.

Es ist ja eben das Drama nicht nur in unserem Lande, dass die Tierschutz“-Gesetze in der Vergangenheit immer unter massiver Einflussnahme der Lobbyverbände gestaltet und die Ausnahmen immer zur Regel gemacht wurden. Das Einhalten rechtlicher Vorschriften sagt damit rein gar nichts über deren Angemessenheit in Bezug auf das Tierwohl aus. Das ist in der Agrarindustrie so, das ist bei den Jagdgesetzen so – und eben auch bei den Vorschriften zur Tierhaltung im Zirkus.

Die Sprache des Herrn Candidus ist verräterisch. Tierrechtler pauschal als „fanatisch“ zu verunglimpfen, ist an Unsachlichkeit nicht zu überbieten. Und der Begriff der „Tradition“ ist noch immer gut für die unreflektierte Rechtfertigung eines jeden beliebigen Unsinns. Auch menschliche Sklavenhaltung war früher „Tradition“, ja wurde sogar von ihren Profiteuren als „gottgewollt“ verkauft. Diese „Tradition“ haben wir überwunden. Mit der Wildtierhaltung in Zirkussen wird es genauso kommen.

Ich würde es begrüßen, wenn die Stad Kreuznach es zukünftig den bereits zahlreichen Städten in Deutschland und der Welt gleich tun könnte und Zirkussen die unwürdige „Tradition“ der Zurschaustellung von unglücklichen Wildtieren in Ihrer Stadt nicht mehr gestattet.

Prof. Dr. med. Klaus Hamper
Am Schützenplatz 6
21261 Welle
 

 
LESERBRIEF:
Ich möchte mich den Zeilen von Herrn Hamper voll und ganz anschließen !
Zirkusse mit Wildtieren gehören schon lange verboten. Eindeutig eine Tierquälerei.
Elefanten, die Kopfstand machen müssen – radfahrende Bären – aber auch schlicht und ergreifend
die Haltung in Zirkuswagen von solchen Tieren ist beschämend und zutiefst entwürdigend für diese Tiere !
 
Ich selbst schäme mich, dass es in Deutschland eine solche Haltungsform überhaupt noch geben darf.
Bitte unterstützen Sie unser Anliegen, denken Sie um und verbieten Sie solche vorsintflutliche Haltungsformen.
 
Angela Grillmeier
München