19.03.13 – GERICHT: Mann wollte von Stadtwerken 18.000 Euro – Bewährungsstrafe

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NACH STROMAUSFALL:
MANN WOLLTE KNAPP 18.000 EURO VON STADTWERKEN
Gefälschte Unterlagen vorgelegt

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH. Einen kurzen Stromausfall im Stadtgebiet, am 24. März 2011, nahm ein 32 Jahre alter Mann zum Anlass, von den Stadtwerken Schadenswiedergutmachung einzufordern. Es sei ihm Verdienstausfall entstanden, eine Vertragsstrafe habe er zahlen müssen, und außerdem sei durch die Überspannung beim Wiedereinschalten des Stromes sein teurer Fernseher kaputt gegangen. Insgesamt machte der junge Mann knapp 18.000 Euro geltend.
Allerdings bemerkte ein Mitarbeiter der Stadtwerke, dass mit den vorgelegten Unterlagen etwas nicht stimmte. Tatsächlich stellte sich heraus, dass sämtliche Papiere gefälscht waren.
Aus diesem Grund musste der Mann sich jetzt wegen Urkundenfälschung und versuchtem Betruges vor dem Amtsgericht verantworten.
Dort legte der Angeklagte über seinen Verteidiger ein umfassendes Geständnis ab. Zwei Ausbildungsplätze habe er abgebrochen, sei bis vor Kurzem von seiner ehemaligen Lebensgefährtin durchgefüttert worden und bekommen Kürze Hartz4. Dazu kommen Schulden in Höhe von mehreren zehntausend Euro.
Sein Mandant könne froh sein, dass sein Ansinnen von den Stadtwerken durchschaut worden sei, so die Verteidigung in ihrem Plädoyer. So sei es glücklicherweise bei einem versuchten Betrug geblieben.
Und so kam es denn auch zu einem relativ glimpflichen Urteil für den jungen Mann, der bereits einschlägig vorbestraft ist. Mit der Freiheitsstrafe von neun Monaten folgte Strafrichterin Ulrike Schädrich dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Als Auflage muss der Angeklagte 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
Sie hoffe, der Angeklagte lasse sich das Urteil zur Warnung dienen, so die Richterin in Richtung des jungen Mannes. „Sie sollten versuchen, in Zukunft Ihr Geld auf rechtschaffende Art zu verdienen.“ Die Luft für den Angeklagten würde dünn. „Sie sollten sich nun wirklich bewähren“, machte Ulrike Schädrich dem jungen Mann zum Ende der Verhandlung deutlich.