19.10.12 – DEXHEIMERS GEDANKEN: Die Google-Aktie

DEXHEIMER UND DIE GOOGLE-AKTIE

Vor rund 500 Jahren veröffentlichte Sebastian Brandt „Das Narrenschiff“. Darin enthalten ist die Erkenntnis: Mundus vult decipi, ergo decipiatur, zu deutsch: Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.
Maßgeschneidert scheint dieser Spruch auch heute noch auf die Lächerlichkeit des Kursgeschachers an den Börsen, aktuell sichtbar geworden bei den Geschäftszahlen von Google. Nur weil diese vor statt nach Börsenschluss veröffentlicht wurden, stürzte die Aktie um knapp 10% ab. Am Ende waren Milliarden an Börsenwerten vernichtet.
Grund dafür sind nicht die Zahlen selbst, denn die wären vier Stunden später dieselben gewesen. Bei einer Veröffentlichung nach Börsenschluss hätten die Händler aber Zeit gehabt, diese Zahlen in Ruhe zu lesen. Statt dessen kam es zu Panik, Gier und Kurzschlusshandlungen.
Wie bescheuert ist das denn?
Dieselben Zocker, die nun völlig übereilt den Verkaufsknopf gedrückt haben, verlangen von der Politik ständig besonnenes Handeln und die finanzielle Stützung der Märkte.
Auf mich wirkt das zunehmend wie ein Spiel unreifer Kinder.