23.10.12 – FEUERWEHR: Matratzenbrand in der Rüdesheimer Straße

KINDER UND ERWACHSENE
ERLITTEN RAUCHGASVERLETZUNGEN
Rüdesheimer Straße war stundenlang voll gesperrt

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de,
Alexander Jodeleit, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr,
Polizeiinspektion Bad Kreuznach

BAD KREUZNACH (23.10.12). Zu einem Brand in der Rüdesheimer Straße wurde heute Abend gegen 21 Uhr die Freiwillige Feuerwehr gerufen.
In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses standen in einem Kinderzimmer eine Bettdecke und eine Federkernmatratze in Flammen. Nach Polizeiangaben hatten vermutlich die beiden Kinder, ein 11 Jahre alter Junge und seine 12 Jahre alte Schwester, in dem Zimmer unbeaufsichtigt mit Desinfektionsmittel und einem Feuerzeug gespielt.
Als dem Jungen nicht gelang das Feuer zu löschen, soll er den Lebensgefährten der Mutter verständigt haben, der sich zu diesem Zeitpunkt im Wohnzimmer aufgehalten hatte.
Der Mann zog die Matratze aus dem Zimmer in den Wohnungsflur. Weil aber dort auch er nicht die Matratze löschen konnte, zog er die Matratze in das danebenliegende Kinderzimmer.
Dort versuchte er, die Matratze aus dem Fenster zu werfen, was aber misslang, denn das gute Stück blieb im Fensterrahmen hängen und verbrannte bis auf den Federkern.

Im Wohnungsflur und im Bereich des Fensters sei beträchtlicher Gebäudeschaden entstanden, so die Polizei.
Die Mutter der Kinder, und eine 14-jährige Verwandte, die sich zum Zeitpunkt des Brandes im Wohnzimmer und der Küche befanden, erlitten eine Raugasvergiftung, wie auch die 10-jährige Tochter, die im Badezimmer war.
Auch eine Nachbarin, die in die Wohnung kam um zu helfen, erlitt eine  Rauchgasvegiftung.
Das 12-jährige Mädchen zog sich leichte Verbrennungen an den Füßen zu und atmete ebenfalls Rauchgase ein.
Der 11-Jahrige Junge und der Lebensgefährte blieben unverletzt.
Die Verletzten wurden in die beiden Kreuznacher Krankenhäuser gebracht.  Während der Einsatzdauer war das betroffene Teilstück der Rüdesheimer Straße komplett gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr über die Seitenstraßen um.
Aufgrund der Rauchgasrückstände kann die Wohnung zurzeit nicht bewohnt werden. Der Gebäudeschaden lasse sich derzeit noch nicht ermitteln, teilt die Polizei mit.
Die Freiwillige Feuerwehr setzte einen Trupp unter schwerem Atemschutz ein, der mit einem Wasserlöscher lediglich Nachlöscharbeiten vornehmen musste. Das Brandgut wurde aus dem Fenster in den Hof geworfen. Mit einer Wärmebildkamera wurden Glutnestern aufgespürt. Mit einem Belüftungsgerät wurde die Wohnung belüftet. Der Einsatz war nach knapp 2 Stunden beendet