Ingelheim
PIANIST AEHAM AHMAD BEGEISTERT DAS PUBLIKUM IN INGELHEIM
>>> Trotz dem kühlen und unbeständigen Wetter kamen vergangenen Dienstag rund 200 Ingelheimerinnen und Ingelheimer zum Open-Air Konzert von Aeham Ahmad zusammen.
>>> Gisela Apitzsch war es gelungen den international vielgefragten syrisch-palästinensischen Musiker für ein Konzert nach Ingelheim zu holen.
Quelle: Pressereferat der Stadtverwaltung Ingelheim
Foto: Lisa Dietrich/Stadt Ingelheim
INGELHEIM. Trotz dem kühlen und unbeständigen Wetter kamen vergangenen Dienstag rund 200 Ingelheimerinnen und Ingelheimer zum Open-Air Konzert von Aeham Ahmad zusammen.
Gisela Apitzsch war es gelungen den international vielgefragten syrisch-palästinensischen Musiker für ein Konzert nach Ingelheim zu holen.
Rund eineinhalb Stunden lang spielte der Vollblutmusiker sowohl Stücke von Beethoven und Mozart als auch Eigenkompositionen und traditionelle Lieder aus Syrien.
Daneben stimmte er spontan gemeinsam mit der Ingelheimer Sängerin Chiara Neumann John Lennons „Imagine“ an und begleitete aus dem Stehgreif zwei Jungen, die jeweils selbstbewusst einen syrischen Rap performten und dafür tosenden Applaus vom Publikum erhielten.
Aeham Ahmad gehört der palästinensischen Minderheit in Syrien an und lebte bis 2015 im Flüchtlingscamp Jarmuk, Damaskus.
Hier spielte der junge Musiker nach Ausbruch des Bürgerkrieges unter Lebensgefahr in den Straßen des zerstörten Stadtteils Klavier, um den Menschen vor Ort Freude und Hoffnung zu schenken.
Sein Klavier stellte er auf einen Rollwagen und spielte immer wieder an verschiedenen Orten in den Trümmern der Stadt.
Die hiervon entstandenen Videos verbreiteten sich über die sozialen Medien und machten Aeham Ahmad und sein Klavier weltbekannt.
Im Frühjahr 2015 wurde sein Klavier aufgrund des verhängten Musikverbotes vor seinen Augen von Islamisten verbrannt.
Die drohende Gefahr zwang ihn schließlich zur Flucht über das Mittelmehr und anschließend über die Balkanroute nach Deutschland.
Seine Frau und die beiden Söhne musste er zurück lassen.
Heute lebt Aeham Ahmad in Wiesbaden, hat vor Kurzem den Bescheid zur Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft erhalten und hofft, seine Familie schnellstmöglich zu sich holen zu können.
Im Dezember 2015 wurde ihm in der Bundeskunsthalle in Bonn der erste Internationale Beethovenpreis für „Menschenrechte, Frieden, Freiheit; Armutsbekämpfung und Inklusion“ in verliehen.
Das Benefiz-Konzert auf dem Sebastian-Münster-Platz kam dem Verein „Syrien-Paten“ zu Gunsten. Dank der zahlreichen Spenden konnten über 800 Euro für den Verein gesammelt werden.
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