30.07.15 – KH: Tischlerlehrlinge – Klassenzimmer „aufgemöbelt“

 

 

Bad Kreuznach
KLASSENZIMMER „AUFGEMÖBELT“
>>> Sechs junge Tischlerlehrlinge zeigten ihre kreativen Gesellenstücke in der Berufsbildenden Schule

 

Quelle: Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück (Marianne Reuter-Benz)

 

BAD KREUZNACH. Tische und Stühle waren im Klassenzimmer beiseite geräumt und Platz für ganz andere Möbel zu machen: Sechs Bad Kreuznacher Tischlerlehrlinge waren mit ihren kreativen Gesellenstücken in die Berufsbildende Schule TGHS Bad Kreuznach gezogen, um sie den Prüfern von Innung und Schule zu präsentieren. „Die Gesellen verkaufen ihre Stücke nicht, behalten sie ein Leben lang, aber sie zeigen damit, was sie können“, erläuterte Obermeister Martin Neumann die Leistung des jungen Berufsnachwuchses.

So baute Gian Luca Green (Rüdiger Spira, Hargesheim) einen Couchtisch in Nußbaum- und Ahornfurnier, Bertram Linau (EWS-E. Wingenter & Sohn GmbH, Wallhausen) konstruierte einen originellen Kinder-Schreibtisch aus heller, massiver Esche, während Tom Peter Seul und Nils Ingebrand (beide mac messe- u. ausstellungscenter Service GmbH, Langenlonsheim) jeweils einen Barschrank und ein HiFi-Möbel aus Kirschbaumfurnier und MDF-Platte konstruierten. Alexander Machemer (Schreinerei Huy GmbH, Bad Kreuznach) zeigte seinen Barschrank aus massivem, geölten Eichenholz und Sergej Shvetsov (Heino Emrich, Bad Kreuznach) hatte sein Sideboard aus markantem Apfelholz-Furnier mit apfelgrüner MDF-Platte abgesetzt.

Mit Obermeister Martin Neumann von der Tischler-Innung Bad Kreuznach, Fachlehrer Markus Berger und Vorsitzender Walter Kielburger vom Prüfungsausschuss gratulierten auch Schulleiter Simon Lauterbach, die Landtagsabgeordneten Carsten Pörksen und Dr. Denis Alt, Michael Simon und Hauptgeschäftsführer Gerhard Schlau von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück den Lehrlingen (darunter auch Nils Ingebrand) zu ihren schönen Werkstücken

„Mit der Übergabe der Gesellenbriefe nach den Ferien werden diese jungen Menschen unsere dringend benötigten Fachkräfte“ hofft Obermeister Neumann. Denn Arbeit und Aufträge haben tüchtige Tischler genug. Das berufliche Spektrum sei außerdem so groß, dass jedem Tischlergesellen ein Arbeitsplatz in seinem Traumberuf sicher ist. Allerdings: auch hier werden die Fachkräfte künftig merkbar knapp. Und das liege nicht nur am demografischen Wandel. „Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe geht zurück bedauert Neumann: „Uns fehlen die guten Bewerber, denn Tischler ist ein anspruchsvoller Handwerksberuf mit Zukunft.“

Hier tut Zusammenarbeit mit Schulen Not, weiß Neumann, der selbst am Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim seit Jahren die Klassen acht bis zehn besucht, um für den Tischlerberuf zu werben. „Ich finde auch immer gute Lehrlinge“ freut er sich. Man müsse die Schüler frühzeitig an die Handwerksberuf heranführen, „vielleicht durch Praktika in den sechsten und siebten Klassen“ und durch guten Werkunterricht. „Pensionierte Tischlermeister fänden sich bestimmt, die hier mit Hand und Herz den Unterricht unterstützen“ ist er zuversichtlich.

 

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