27.05.15 – Odernheim: Französische Pinot-Noir-Reben in Monopollage

 

 

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Odernheim
MYTHOS LANGENBERG
>>> Französische Pinot-Noir-Reben in Monopollage des Weinguts Klostermühle Odernheim gepflanzt

 

Text/Fotos: Norbert Krupp, KruppPRESSE

 

ODERNHEIM/NAHE. Mehr als 1600 Reben aus Burgund ließ das Weingut Klostermühle Odernheim anpflanzen. „Der Langenberg ist ein ganz besonderes Terroir“, erläutert Christian Held, der geschäftsführende Gesellschafter des Weinguts. Malerisch in einem Seitental hoch neben der Weinlage „Kapellenberg“ gelegen, wird die Parzelle dank ihrer Ausrichtung von Süd-Ost bis Süd-West vom frühen Morgen bis zum späten Abend von der Sonne beschienen.

Der Boden ist eine tiefgründige Tonschieferverwitterung aus dem Devon. Vor 300 Millionen Jahren lag hier der Äquator. Wo heute der Weinberg gehegt wird, befand sich ein riesiger Süßwassersee, auf dessen Sedimenten heute die Reben wachsen.

Das Weingut Klostermühle Odernheim pflegt eine Verbindung nach Burgund und versteht sich seit Jahrzehnten als führender Pinot-Noir-Produzent an der Nahe, vor allem mit seiner Einzellage Montfort, dem größten Burgunderweinberg an der Nahe.

„Wir haben bei einem französischen Züchter verschiedene klein- und lockerbeerige Burgunderklone erworben“, erläutert Thomas Zenz, Gesellschafter und Betriebsleiter des Weinguts.

„Die Trauben der Reben sind dank festerer Schale widerstandsfähiger gegen feuchtwarmes Wetter, mit dem an der Nahe immer häufiger zu rechnen ist. Außerdem weisen die Trauben ein kräftiges Aroma von kleinen Schwarzkirschen auf. Nach drei Jahren kann mit einer ersten Ernte gerechnet werden. Voll ausgewachsen können wir in guten Jahren mit rund 70 Kilogramm Trauben pro Ar rechnen. Uns geht es um Qualität, nicht Quantität! Der Hektoliter-Höchstertrag wird deutlich unter 50 Litern liegen“.

Auf rund 3500 Quadratmeter der Steillage, die jetzt bepflanzt wurde, wird bald ein sehr dichter, aromatischer Spätburgunder heranreifen. „Wir werden ihn als Lagenwein abfüllen. Freuen Sie sich auf den ersten Jahrgang vom Langenberg 2020“, lädt Zenz ein.

Auch wenn die Weinberge des Burgunds hauptsächlich aus Meeres-Sedimenten bestehen (Kalkgestein ist nichts anderes als versteinerte Muscheln), werden sie doch in höheren Schieferböden das ganz besondere Aroma des Weinguts Klostermühle Odernheim aufweisen.

„Das ist uns recht! Uns geht es nicht um eine Imitation, und wir freuen uns auf den Vergleich“, so Christian Held.

Zurück zur Arbeit: Die meisten der aus Frankreich importierten Reben konnten maschinell gesetzt werden, aber bei einem Teil des steilen Weinbergs musste anstrengende Handarbeit geleistet werden: Mit einem motorbetriebenen Erdbohrer wird zunächst ein etwa 30 Zentimeter tiefes Loch gebohrt.

Ein Teil der Erde, die sofort in das Loch nachrutscht, muss von Hand herausgehoben werden, damit die handbreiten Wurzeln der Reben beim behutsamen Einsetzen genug Platz haben. Dann wird wieder so viel Erdreich aufgefüllt und angedrückt, dass nur ein paar Zentimeter der mit rotem Wachs überzogenen Rebenspitze aus dem Boden lugen.

Ganz wichtig ist dann das Anschwemmen der Rebe und ihrer Wurzeln mit reichlich Wasser – ein paar Liter pro Rebe müssen es schon sein.

Nur zwei, drei Wochen später werden an den Setzlingen schon die ersten Blättchen zu entdecken sein. Und bis zum Herbst werden sie schon zu mannshohen Rebstöcken voller großer Blätter heranwachsen, um die Kraft des Sonnenlichts einzufangen und in Zucker umzuwandeln.

Der Trieb, der in die gewünschte Richtung wächst, wird in der Länge des späteren Rebholzes erhalten bleiben, die anderen Triebe werden weggeschnitten.


Der Stockabstand zwischen den gepflanzten Reben beträgt etwa 90 Zentimeter, die Rebzeilen sind 2,20 Meter breit. Dies erleichtert die spätere Bewirtschaftung, lässt den Reben mehr Platz fürs Laub und trägt im Herbst zu geringerer Beschattung bei.