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KREUZNACHER SIND VORBILD
FÜR SHK-INNUNGEN IM LAND
>>> Extra Schulungstage für Lehrlinge im Sanitär- und Heizungshandwerk machen fit für die Gesellenprüfung
>>> Zurzeit bilden die 66 Meisterbetriebe im Kreis Bad Kreuznach insgesamt 110 Lehrlinge, die Hunsrücker 58 Lehrlinge zu Anlagenmechanikern für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik aus
Quelle: Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück (Marianne Reuter-Benz)
BAD KREUZNACH. „Die Kreuznacher packen ihre Probleme direkt an, sind ihrer Zeit oft voraus.“
Für Landesinnungsmeister Helmut Gosert sind die aktiven Ehrenamtler der Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik des Kreises Bad Kreuznach Ansporn und Vorbild für andere Innungen in Rheinland-Pfalz.
Auf der Jahresversammlung im Haus des Handwerks stellten die engagierten Handwerksmeister wieder einmal ihren Einsatz unter Beweis: Mit zusätzlichem praxisbezogenem Unterricht machen sie ihre Lehrlinge fit für die Gesellenprüfung.
Obermeister Paul-Gerhard Wagner und sein Gast Obermeister Friedrich Linn aus Simmern klagten über die oft fehlende Ausbildungsreife des beruflichen Nachwuchses.
Zurzeit bilden die 66 Meisterbetriebe im Kreis Bad Kreuznach insgesamt 110 Lehrlinge, die Hunsrücker 58 Lehrlinge zu Anlagenmechanikern für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik aus. Obermeister Wagner: „Das eingeführte Schulsystem Realschule plus erfüllt für den Handwerksberuf nicht mehr die Voraussetzungen früherer Hauptschulen – jetzt fehlen uns die guten Hauptschüler“.
Trotz Nachwuchssorgen und Qualifikationsdefiziten bei Fachkräften werden die Prüfungsanforderungen nicht zu reduzieren und unter dem Gesichtspunkt Inklusion zu modifizieren sein, brachten es Wagner und Linn auf den Punkt. Bei 16 Lernfeldern mit den gebotenen Prüfungsanforderungen nach 3,5 Jahren Lehrzeit auch im Hinblick auf Verantwortung wäre es nicht im Sinne einer Entwicklung, Lehrlinge durchzuschleusen“, machte Wagner deutlich.
„Wir müssen noch mehr Vorbild sein und die Eigenverantwortung für die qualifizierte Handwerksausbildung vermitteln.“
Auch stellvertretender Obermeister Manfred Scherer, Vorsitzender vom Bad Kreuznacher Gesellenprüfungsausschuss, stellte mangelnde Motivation bei einem großen Teil der Auszubildenden fest: „Trotz guter Unterstützung und Vorbereitung in der Berufsschule zeigen viele einfach kein Interesse an ihrer beruflichen Zukunft.“ Von 18 Prüflingen bei der Winterprüfung 2014 hätten lediglich zehn ihre Gesellenprüfung bestanden. Linn: „Bei uns in Simmern hatten nur fünf von elf bestanden, davon zwei ganz knapp.“
Deshalb nahmen die Bad Kreuznacher jetzt die Sache selbst in die Hand. In Kooperation mit der Berufsschule und mit Herstellerfirmen organisiert eine Projektgruppe, angeführt von Dipl.-Ing. Stefan Tullius, zusätzlich viermal praxisorientierten Unterricht für die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr. „Das läuft gut an“, ist Tullius zuversichtlich.
Damit lernten die Lehrlinge ganz praxisnah, ein virtuelles Haus mit der modernsten Installation, Heizung und Klimatechnik ganz konkret zu planen und auszubauen. „Bei der rasanten technischen Entwicklung können die Berufsschulen nicht immer auf der Höhe der Zeit sein“, weiß er. Die Ausbildungsbetriebe und Hersteller ergänzten auf diese Weise den Unterricht in mehreren Lernfeldern: „Unsere Schulungen sind auch für die Fachlehrer interessant.“ Die zusätzlichen Unterrichtstage sind auch für das zweite Halbjahr bereits angesetzt, versicherte Tullius.
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