Jahrmarktsleut 2012 – Fredy Schneider und seine Achterbahn und Emma

MIT DER EIGENEN WERKSTATT UNTERWEGS

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH. Zum Interview im Vorfeld des Jahrmarkts sollte es eigentlich auf die Achterbahn gehen, doch Fredy Schneider muss leider eine Absage erteilen:“Wir haben gerade einen neuen Bremsbelag montiert und müssen noch alles justieren und überprüfen.“
Schon gleich bat mich Fredy Schneider aber hinter sein Fahrgeschäft, das 1968 gebaut wurde. „Wir haben unsere eigene Werkstatt hier“, berichtet Fredy. Hier werden Teile ausgebessert und auch besagte Bremsbeläge für die Schiene angepasst.
„Wir wissen, dass wir eine große Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen haben und sind in punkto Sicherheit besonders penibel.“ Das gilt auch für die Sauberkeit.

Nicht nur einmal, wenn der TÜV im Jahr die Anlage abnimmt, wird geschrubbt und geputzt. Die Achterbahn befindet sich noch nahezu im Zustand, wie sie einst gebaut wurde. 2005 sei sie modifiziert worden, besonders war die elektrische Anlage betrifft. Insgesamt fahren die kleinen bunten Wagen eine Strecke von 420 Meter.
„Es ist eine klassische Achterbahn, weil sie eben eine richtige Acht fährt“, erklärt Fredy Schneider. „Das ist der große Unterschied!“ Und wirklich: Wenn man in die Mitte der Anlage schaut, dann erkennt man, wie die Schienen sich in der Mitte quasi kreuzen.
Das seine Fahrgäste, generationsübergreifend, bis durchaus auch ins hohe Alter sein können, schildert Fredy Schneider an einem Beispiel aus Wilhelmshaven. Dort wollte ein Rentner mitfahren, der an diesem Tag seinen 90. Geburtstag feierte. Fredy Schneider lud das Geburtstagskind zu Freifahrten ein. „Er ist dann zehn Mal hintereinander gefahren!“  Endlich habe er mit dem Kribbeln im Magen während der Fahrt mal wieder gespürt, dass er noch lebe, habe ihm der betagte Fahrgast gesagt. „Das sind natürlich Komplimente über die wir uns besonders freuen!“
Mit auf Reise
ist auch Schäferhündin EMMA. Völlig unbeeindruckt liegt sie zwischen den Mitarbeitern, während die mit viel Gehämmer und Getöse an den Schienen arbeiten. „Das ist meine ganz treue Seele und immer mit dabei“, so Fredy Schneider.