00.00.00 – TERMIN: Justus Frantz – Ode an die Freude in Bad Kreuznach

JUSTUS FRANTZ
AUCH 2013 WIEDER IN DER PAULUSKIRCHE

Quelle: Philharmonie der Nationen GmbH

BAD KREUZNACH. Bereits zum zweiten Mal kommt der Stardirigent Justus Frantz für ein Benefizkonzert in die Pauluskirche nach Bad Kreuznach. Am Sonntag 9. Juni 2013 um 19.00 Uhr wird Frantz den Götterfunken zünden. Damit die 9. Sinfonie von Beethoven im vollen Glanz erscheinen kann, bringt er nicht nur seine Philharmonie der Nationen mit, sondern kooperiert zusätzlich mit dem Projektchor Nahe „Die Neunte“. Gemeinsam werden sie die Ode an die Freude anstimmen. Unter der Leitung von Birigt Ensminger-Busse haben sich bereits zahlreiche Sängerinnen und Sänger aus der Region formiert, um speziell für dieses Ereignis einen gemeinsamen Chor zu bilden.
Der Vorverkauf für dieses außerordentliche Konzert hat begonnen. Karten können zu einem Preis von 35 Euro bei der Commerzbank AG Filiale Bad Kreuznach an der Salinenstr. 32 (Tel. 0671/256-111) oder im Internet unter www.ticket-regional.de bezogen werden.

Heute wird Beethovens 9. Sinfonie meist als opulentes Meisterwerk gefeiert. Mit ihr wurde die Fußball WM in London eröffnet. Die „Ode an die Freude“ wurde aber auch zu Hitlers Geburtstag und zum Fall der Berliner Mauer gespielt. Inzwischen ist sie eine Art „Europahymne“. Bei der „Neunten“ haben wir große Orchester und einen Großen Klang im Ohr – dabei war das bei der Uraufführung ganz anders. Das Orchester bestand zum Teil aus Laienmusikern. Der Lärm bei dieser Uraufführung ist kaum auszudenken.
Die 9. Sinfonie gelangte in einem Konzert zur Uraufführung, das Beethoven am 7. Mai 1824 im Kärntnertortheater veranstaltete. Es begann mit der Ouvertüre Zur Weihe des Hauses op. 124, gefolgt von Auszügen aus der Missa solemnis op. 123. Danach folgte wahrscheinlich eine Pause, ehe zum Schluss erstmals die 9. Sinfonie op. 125 erklang. Solisten der Uraufführung waren Henriette Sontag (Sopran), Caroline Unger (Alt), Anton Haitzinger (Tenor) und Joseph Seipelt (Bariton). Der Dirigent war Michael Umlauf. Beethoven, der bereits völlig ertaubt war, stand beim Schlusssatz mit dem Rücken zum Publikum und las die Worte der Sänger von ihrem Munde ab. Nach der Aufführung brach ein frenetischer Beifall los. Nach Angaben von Beethovens erstem Biographen Anton Schindler hörte Beethoven den Beifall nicht, bis die Sängerin Caroline Unger ihn behutsam an der Schulter fasste und zum Publikum drehte. Er sah die begeisterte Menge und verbeugte sich dankend. Am 23. Mai wurde das Konzert wegen der großen Nachfrage mit geringfügig verändertem Programm im Großen Redoutensaal der Hofburg wiederholt.
Schillers Gedicht An die Freude erschien erstmals 1786 in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Thalia (Band 1, 1786, 2. Heft, S. 1-5). Schon bald darauf beschäftigte Beethoven die Idee einer Vertonung. Der mit Schiller und Beethoven befreundete Bonner Jurist Bartholomäus Fischenich schrieb am 26. Januar 1793 an Charlotte von Schiller über ein Gespräch mit Beethoven: „Er wird auch Schillers Freude und zwar jede Strophe bearbeiten. Ich erwarte etwas vollkommenes, denn so viel ich ihn kenne, ist er ganz für das Große und Erhabene.“ Zu dieser Zeit lebte Beethoven bereits in Wien. Erste Skizzen zur 9. Sinfonie entstanden erst 1815 im sogenannten Scheide-Skizzenbuch. Der letzte Satz mit dem bedeutenden Chorfinale ähnelt in Satztechnik und Motivik der Chorfantasie in c-Moll op. 80 (1808), der „Kleinen Neunten“, deren Hauptthema wiederum dem Lied Gegenliebe WoO 118 (1794/95) nach einem Text von Gottfried August Bürger entnommen ist. Die Vollendung der Komposition zog sich bis in das Jahr 1824 hin. Der vierte und letzte Satz wurde in Beethovens Wohnung in der Ungargasse 5, im 3. Wiener Bezirk Landstraße, fertiggestellt. Somit gilt Wien als der „Geburtsort“ der Europahymne.
Obwohl die Absicht der Vertonung von Schillers Hymne fast das ganze Leben Beethovens begleitete, hat er sich erst relativ spät entschieden, die Verse im Finale der 9. Sinfonie zu verwenden. Wie die Skizzen zeigen, fiel eine Entscheidung für den Chor erst gegen Ende des Jahres 1823. Zur selben Zeit, im Dezember 1823, erwog Beethoven in einem Skizzenheft noch einmal ein „finale instromentale“. Nach Erinnerungen von Beethovens Freund und Schüler Carl Czerny hat der Komponist sogar nach der Uraufführung noch erwogen, ob es nicht besser sei, das Chorfinale gegen einen rein instrumentalen Schlusssatz auszutauschen.
 
Justus Frantz – ein Name, den man mit großartigen Orchestern und absoluter Hingabe zur Musik assoziiert. Seit mehr als dreißig Jahren ist Professor Justus Frantz ein international erfolgreicher Pianist und Dirigent. Um die klassische Musik hat er sich unzählige Male verdient gemacht: Immer wieder entdeckt und fördert er junge Musiktalente.
Seine außergewöhnliche Musiker-Laufbahn begann im Jahre 1967, als Justus Frantz beim internationalen Musikwettbewerb des ARD den 2. Preis gewann. Mit 23 Jahren wurde er als einer der jüngsten Stipendiaten überhaupt in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. Der Schritt in die internationale Spitzenklasse der Pianisten gelang Justus Frantz 1970 mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Fünf Jahre später feierte er sein USA-Debüt mit den New Yorker Philharmonikern unter Leonard Bernstein, mit dessen musikalischen Idealen er sich bis heute verbunden fühlt.
Bernsteins Traum von einem internationalen, jungen und vor allem professionellen Orchester inspirierte Justus Frantz 1995 zur Gründung der Philharmonie der Nationen, deren Chefdirigent er bis heute ist. 1986 initiierte er das Schleswig-Holstein Musik Festival, dessen Intendant er neun Jahre lang war und das er zu einem der größten Musikfestivals der Welt gemacht hat.

Der Grundstein für das musikalische Wirken von Birgit Ensminger-Busse wurde in Kindheit und Jugend gelegt. Klavier- und Orgelunterricht sowie ein langjähriges Singen in Chören waren prägend. Dennoch habe ich zunächst ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Mainz absolviert (1982). Im Anschluss daran war ich sechs Jahre in der Wirtschaftsprüfung tätig.
Nach Studienabschluss, der inneren Stimme folgend, begann ich meine Gesangsausbildung am Peter Cornelius Konservatorium in Mainz bei Gertie Charlent (Darmstadt).
1989 wechselte ich als Privatschülerin zu Gertrud Stephan-Lengler( Wiesbaden) und setzte meine mit großem Engagement verfolgte Gesangsausbildung 1997 bis 2009 bei Herta Schulz in Stuttgart fort.
In den Jahren 2001 bis 2003 absolvierte ich eine Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin (Chorleitung) bei der Evangelischen Landeskirche in Düsseldorf, die ich mit Auszeichnung abgeschlossen habe.

Die Philharmonie der Nationen feierte 2010 ihr 15-jähriges Bestehen. In diesem Jahr jährte sich auch zum 20. Mal das Ereignis, das Leonard Bernstein, Yehudi Menuhin und Justus Frantz zur Gründung des Orchesters inspirierte: die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr Eins nach dem Fall der Berliner Mauer. Die vergangenen Jahre reflektieren eine Zeit des Wandels in Deutschland, Europa und der Welt. Auslöser waren die Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Freiheit und ihr unbändiger Wille, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen.
Eine Frieden und Freiheit stiftende Botschaft trägt das Orchester seit 1995 in die Welt. Junge Musiker aus mehr als 40 Nationen und fünf Kontinenten kommen in der Philharmonie der Nationen zusammen. Das Geheimnis ihrer friedlichen Koexistenz ist ihre gemeinsame Sprache – die Musik. Heute gilt das Orchester als Klangkörper mit Weltniveau, das talentierten Musikern aus aller Welt eine hervorragende Chance eröffnet, jenseits von kulturellen und internationalen Grenzen auf den großen Bühnen weltweit zu konzertieren.

Mehr als 1.000 Konzerte haben die Musiker in den letzten Jahren auf der ganzen Welt gegeben. Nachfolgend seien nur einmal die herausragendsten Ereignisse in den letzten zwei Dekaden genannt:

1996 begleitete das Orchester den Staatsbesuch des deutschen Bundespräsidenten in China als offizielles Kulturprogramm.
1998 war die Philharmonie der Nationen offizielles Orchester der Operalia, dem Gesangswettbewerb von Placido Domingo.
Ebenfalls in diesem Jahr fand einer der konzertanten Höhepunkte der Philharmonie der Nationen statt: Das Orchester trat am »Tag der Vereinten Nationen« im Vollversammlungssaal der UNO in New York auf Einladung des Generalsekretärs Kofi Annan auf.
Zahlreiche internationale Tourneen führten das Orchester im Anschluss u.a. in die Städte Kiew, Budapest, Moskau, Shanghai, Guangzhou, Kuala Lumpur und Beirut.
1999 begeisterte Justus Frantz mit der Philharmonie der Nationen 60.000, zumeist jugendliche, Fans auf dem Benefizkonzert »Michael Jackson and Friends«im Münchener Olympiastadion.
Am 1. Oktober 2000 setzte das Orchester auf Einladung des Bundespräsidenten Johannes Rau und der Verlegerin Friede Springer in der Kuppel des Berliner Reichstagsgebäudes ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus in Deutschland.
Im Sommer 2001 gab die Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz ein Privatkonzert für Papst Johannes Paul II auf seinem Sommersitz Castel Gandolfo. Dieses Erlebnis ist für die Künstler und den Dirigenten als eines der ehrenvollsten und wichtigsten Höhepunkte anzusehen.
Die Philharmonie gab zwei Tage nach dem Attentat vom 11. September 2001 ein Solidaritätskonzert mit Mozarts Requiem in der Hamburger Michaeliskirche zugunsten der Opfer.
2002 konzertierte das Orchester mit riesigem Erfolg auf einer Tournee durch den östlichen Mittelmeerraum und    u. a. durch die Niederlande. Kritiken vom Konzert im Concertgebouw in Amsterdam sprachen von nie gehörter Präzision und musikalischer Hingabe.
Im Januar 2003 wurden die Originalhandschriften der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe-Verzeichnis »Memory of the World« – Das Gedächtnis der Welt – aufgenommen. Beim Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin spielte die Philharmonie der Nationen die 9. Sinfonie von Beethoven unter der Leitung von Justus Frantz.
Im Juni 2003 trat das Orchester zum 300. Geburtstag von St. Petersburg im Rahmen des »White Nights Festival” in St. Petersburg auf und spielte auch unter der Leitung von Valéry Gergiev im Mariinsky Theater. Unter den Konzertgästen befanden sich, neben anderen bedeutenden Persönlichkeiten, der damalige Innenminister Otto Schily, sowie sein Amtskollege, der Russische Innenminister Boris Gryzlov.
Große Erfolge hatte das Orchester ebenfalls auf seiner USA-Tournee im November 2003 zu verzeichnen.
Auf Einladung des südafrikanischen Staatspräsidenten, Thabo Mbeki, konzertierte die Philharmonie der Nationen im Jahr 2004 auf mehreren Gemeinschaftskonzerten mit dem KawaZuluNatal Philharmonia Orchestra, dem National Choir of South Africa und dem Durban State Choir zur zehnjährigen Jubiläumsfeier zum Ende der Apartheid.
Die Philharmonie der Nationen trat als einziges klassisches Orchester im Juli 2005 bei dem von Bob Geldof initiierten »Live 8« Konzert in Versailles auf, das weltweit übertragen wurde.
Im selben Jahr feierte die Philharmonie der Nationen ihr 10-jähriges Bestehen. Hierzu wurde ein Festkonzert im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin veranstaltet, das vom ZDF ausgestrahlt wurde. Die antiken Arenen in Aspendos und Ephesos (Türkei) waren weitere Stationen einer Tournee zum zehnjährigen Bestehen der Philharmonie der Nationen. Ebenfalls in diesem Jahr trat die Philharmonie der Nationen bei den Salzburger Festspielen auf.
Seit Frühjahr 2006 sponsert und veranstaltet die weltweit aufgestellte Firma Schott AG in Mainz – zusammen mit der Philharmonie der Nationen – einen »Workshop für Kinder«. Im Mittelpunkt dieser Aktivitäten stehen Kinder und Jugendliche, die ihre Liebe zur Musik entdeckt haben.
Im Oktober des Jahres war das Orchester nach Asien zur »Montblanc Friendship Tour China 2006« aufgebrochen und gab unter anderem umjubelte Konzerte in Peking und Shanghai. Im Rahmen der Tournee wurde der »Prix Montblanc Young Artist« an talentierte Nachwuchskünstler verliehen.
Eine eigene Sommersinfonie-Tour der Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz zog im Jahr 2012 zahlreiche Besucher an. Die Konzerte fanden vorwiegend in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt statt. Zudem war das Orchester bei den großen Festivals in Deutschland vertreten: Den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musikfestival und dem MDR Musiksommer.