24.12.15 – Gebärdensprache als zweite Amtssprache

 

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Bad Kreuznach
GEBÄRDENSPRACHE ALS ZWEITE AMTSSPRACHE
>>> Anja Bohr hat sich mit der Gebärdensprache einen Traum erfüllt

 

Bericht & Foto: Hansjörg Rehbein

 

BAD KREUZNACH. „DGS als zweite Amtssprache“ – Ein Schild am Arbeitsplatz von Anja Bohr weist auf eine Besonderheit hin. Die Mitarbeiterin im Einwohnermeldeamt beherrscht die Deutsche Gebärdensprache.  Diese Fähigkeit möchte sie künftig auch beruflich verstärkt nutzen und in der Stadtverwaltung „eine Sprechstunde für Gehörlose und Schwerhörige anbieten.“


„In unserer Verwaltung arbeiten nicht nur Menschen, die gut ausgebildet sind, sondern auch besondere Fähigkeiten und Talente besitzen und diese auch für ihre Mitmenschen einsetzen“, bedankt sich Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer bei Anja Bohr für deren Engagement.

Anja Bohr (37) hat sich einen Traum erfüllt und das im wahrsten Sinne: „Ich habe geträumt, mich in der Gebärdensprache fließend zu unterhalten und das hat mich fasziniert.“ Viele Jahre später hat sie ihren Traum realisiert.

Die ehemalige Polizeibeamtin besucht seit Januar 2015  Kurse der Gebärdensprachdozentin Katja Krüger in Bingen.

Als Gast bei den Treffen des Gehörlosenvereins Nahetal trainiert sie diese anerkannte Fremdsprache und fühlt sich sehr wohl dabei. „Das ist eine Kultur für sich“, freut sie sich auf die Gespräche.

 „Mit Mimik und Gestik drückt man alles aus, Emotionen und Gefühle.“ Auch in der Gebärdensprache gibt es „Dialekte“, wie in Bayern und Sachsen, aber auch lokale Unterschiede wie zwischen Bad Kreuznach und Bingen.

Dennoch ist Anja Bohr das Lernen der Gebärdensprache nicht schwer gefallen. „Ich knipse mir die Bedeutung der Gebärden mit meinem inneren Auge wie ein Foto ab.“  

Für eine Beratung in der Verwaltung sieht sie in Bad Kreuznach großen Bedarf. „Mit rund 100 Gehörlosen haben wir hier eine Hochburg.“

Im Schnitt sind es ein Prozent der Bevölkerung, in Bad Kreuznach etwa doppelt so viel, die Zahl der schwerhörigen Mitbürger(innen) ist weitaus höher. Diesen Service möchte Anja Bohr nicht nur Gehörlosen und schwerhörigen Menschen anbieten.  

„Ich möchte auch Migranten oder Menschen, die gar nicht oder kaum lesen können, dabei helfen, Sprach- und Verständnisbarrieren zu überwinden.“  

Kollegen von der Kfz-Zulassungsstelle und vom Standesamt haben sie schon als „Dolmetscherin“ bei einem Gespräch mit Gehörlosen unterstützend hinzugezogen.

Anja Bohr empfindet die Fähigkeit, nicht nur klassisch über Sprache zu kommunizieren als persönlich sehr bereichernd. „Ich mache das aus tiefstem Herzen.“

 

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