JAHRMARKT 2015 – Miniaturkirmes zum Staunen

 

 

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SCHAUSTELLERVERBAND LÄDT ZUR MODELL-KIRMES EIN

 

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

 


BAD KREUZNACH. Zehn Kirmes-Modellbauer aus ganz Deutschland werden auf einer Fläche von rund 200 Quadtratmetern, eine Kirmeswelt Maßstab 1:87 präsentieren.

Es sind über 100 Kirmes-Modelle, von kleinen Verkaufsbuden, über Achter- und Wildwasserbahn, Riesenrad, Freefall-Tower, Auto-Scootern, Riesen-Krake und anderen Fahrgeschäften, die vom Schaustellerbverband Bad Kreuznach in einem Zelt am Haupteingang (Bahnübergang), präsentiert werden.


 

„Fast alle Modelle sind Unikate die zum Teil wie ihr großes Vorbild auf- und abgebaut werden können“, berichtet Ralf Leonhardt, Vorsitzender des Kreuznacher Schaustellerverbands gegenüber KreuznacherNachrichten.de. Sie wurden von den Modellbauern nach Originalplänen der Karussellbauer gefertigt.

Geöffnet ist die Ausstellung am Freitag von 15 bis 23 Uhr, Samstag von 11 bis 23 Uhr und Sonntag von 11 bis 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei!

 

MODELLBAUER ANDREAS CIUPEK
Text/Bilder: Andreas Ciupek

Cannstatter Wasen im Modell … von der Begeisterung inspiriert

Die Begeisterung für die Schaustellerei habe ich wohl schon mit in die Wiege gelegt bekommen. Bereits als kleiner Junge war ich fasziniert von der Atmosphäre der Kirmesplätze und es gab nichts Größeres für mich, als gleich am ersten Aufbautag vor Ort zu sein und die ersten anrollenden Zugmaschinen kommen zu sehen. Jedes Geschäft wurde genauestens unter die Lupe genommen und ich konnte stundenlang bei den Aufbauarbeiten zuschauen.

Zum Kirmesmodellbau kam ich eigentlich auf Umwegen. Als Jugendlicher war ich aktiv in der Jugendfeuerwehr und damals habe ich mit einigen Freunden angefangen Feuerwehrfahrzeuge von Preiser zusammenzubauen. Hierbei entwickelte ich meine erste Begeisterung für den Modelbau. Als dann die ersten Kirmesmodelle von Faller auf den Markt kamen konnte ich endlich die Interessen Kirmes und Modellbau miteinander verbinden. Am meisten beim Kirmesmodellbau fasziniert mich – genau wie bei den Originalen auch – die Technik der Geschäfte und die aufwändigen Beleuchtungen, die dieses ganz besondere Kirmesflair schaffen und einen für ein paar Stunden den Alltag vergessen und in eine bunte Glitzerwelt eintauchen lassen.


Bei allen meinen Kirmestouren, die ich bis dahin unternommen hatte, sprach mich der Cannstatter Wasen in Stuttgart am meisten an, nicht nur wegen der Größe des Festplatzes, sondern auch, weil – nach meinem Empfinden – die Mischung zwischen Belustigungs- und Fahrgeschäften einerseits und den großen Bierzelten andererseits einfach ein stimmiges Gesamtkonzept ergibt. Cannstatt ist ein Fest mit Tradition und hat seine eigene Geschichte, so wie ich mittlerweile mit meiner Modellidee auch.

So kam es schließlich, dass ich mich bei der Gestaltung meines Miniaturfestplatzes auf den Cannstatter Wasen konzentrierte und mehr und mehr versuchte, Teile des Originalfestplatzes im Modell umzusetzen. Allerdings setzten mir sowohl persönliche Fähigkeiten, als auch finanzielle Mittel sowie räumliche Beschränkungen in meiner 2-Zimmer-Wohnung starke Grenzen, die ich akzeptieren musste.


Dennoch verfolgte ich meine Idee konsequent weiter und so wurde aus einer zunächst 2 ½ qm großen stationären Anlage eine baugleiche, allerdings transportable Anlage, die im Jahr 2004 Premiere feierte. Die Motivation für den Umbau zu einer mobilen Anlage entstand durch den Wunsch – inspiriert von meinem Modellbaukollegen Martin Jakubith – die Anlage auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und durch die Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen und Modellbaumessen auf diese Weise unserer gemeinsamen Schaustellerleidenschaft noch ein Stück näher zu kommen und – wenn auch nur im Kleinen – doch zumindest ´Modell´-Schausteller zu sein. Aus diesem Grundgedanken heraus und unserem gemeinsamen Interesse am Hobby wurde durch Martin Jakubith zusammen mit Thomas Peter im selben Jahr die IG Kirmes&Kirmesmodellbau gegründet. Seither ist unsere Gemeinschaft stetig gewachsen und wir stehen in ständigem Austausch den Modellbau betreffend oder besuchen gemeinsam Kirmesveranstaltungen im ganzen Land.



ETWAS FÜR SPEZIALISTEN:
Andreas Ciupek plaudert aus der Werkstatt eines Modellbauers

Nach dem mehrjährigen Einsatz meiner Modellanlage und wachsenden Ansprüchen war ich allerdings sowohl mit den Dimensionen als auch dem Platzkonzept meiner Anlage insgesamt nicht mehr zufrieden und überlegte, wie ich das ganze noch ein Stück weit näher ans Original bringen konnte. So entwickelte ich im Sommer 2008 ein komplett neues Anlagenkonzept mit neuen Ansprüchen, denen der neue Cannstatter Wasen im Modell gerecht werden sollte:

• die Kirmesmodellanlage soll, dem Original entsprechend, ein Veranstaltungszentrum mit den 3 Festzelten ´Schwabenbräu´, ´Stuttgarter Hofbräu´ und ´Dinkel Acker´ erhalten
• Festzelte und Fruchtsäule sollen originalgetreue Maße erhalten
• ein originalgetreuer Krämermarkt soll in die Anlage integriert werden
• die Wegführung soll dem Original entsprechend nachempfunden werden
• es soll eine Platzbeleuchtung mit Flutlichtstrahlern und original Hinweistafeln installiert werden
• das Transportgestell soll die neuen Module fassen und bei gleicher Stabilität leichter werden
• zur Messepräsentation muss die Anlage durch Plexiglasscheiben geschützt sein

Als erstes Modell für die neuen Module konzentrierte ich mich vom Oktober 2008 bis März 2009 auf den Neubau der Fruchtsäule, des Wahrzeichens des Cannstatter Wasens.

Nach aufwändigen Recherchen und Fotoaufnahmen des Originals im Herbst 2008 wurde mit den ersten Bauarbeiten begonnen. Ich begab mich hier oftmals auf für mich unbekanntes Terrain, da ich, was komplette Eigenbauten betrifft, bisher eher unerfahren war. Aber auch diesmal trieb mich der Wunsch, noch mehr Originalität und Detailtreue auf die Anlage zu bringen dazu, das Projekt anzugehen.

So wurde zunächst die Bodenplatte aus Polystyrolprofilen gefertigt; auch die Rollstuhlrampe wurde – wie beim Original – in das Modell integriert. Als nächstes widmete ich mich dem Verkaufsraum im unteren Bereich der Säule. Als Grundmaterial dienten hier Profilplatten von Vollmer, in die ich die Aussparungen für die Fenster fräsen ließ. Nach erfolgter Lackierung wurden die Stützbalken aus dünnen Profilholzstäben zurechtgeschnitten und an das Modell angepasst.

Wesentlich aufwändiger gestaltete sich der Dachbereich, welcher – dem Original entsprechend – mit diversem Obst und Gemüse geschmückt werden sollte. Hervorragende Dienste leistete hier das Zubehör der Marktstände von Busch, welches, nach Fertigstellung der neuen Krämermarktbuden noch zur Verfügung stand. Ergänzt wurde das Sortiment u.a. durch Artikel wie ´Kohl & Salat´ sowie den Artikel ´Sonnenblumen´. Mit diesen Zubehör-Sets ist eine wunderbare Detailierung möglich, allerdings stellte sich der Zusammenbau auch als sehr, sehr aufwändig dar, da es hier jede Menge Kleinteile zu verarbeiten galt. Vor dem Zusammenbau wurden sämtliche Kleinteile lackiert und mit Hilfe von Pinzette und einer extrem ruhigen Hand miteinander verklebt. Nach diversen Stellproben auf dem Dach wurden die verschiedenen Teile mit Klebstoff fixiert und das Dach auf dem Unterbau angebracht.

Anschließend wurde die obere Schale der Säule gestaltet. Die Äpfel und Kohlköpfe ließ ich von ´Ateliergaden´ in Hamburg – einem Anbieter für Puppenhauszubehör anfertigen und durch die Teilnahme bei der ´Modellbau Bodensee´ in Friedrichshafen kam ein netter Kontakt zu Bertram Heyn aus Göttingen zustande, der mir die Stuttgarter Rössle aus Messing fräste. Die übrigen Teile wurden aus diversen Polystyrol- und Styroporteilen zusammengestellt und modelliert. Nach abgeschlossenen Lackierarbeiten konnte mit dem Aufbringen der Deko begonnen werden, die am PC bearbeitet und in den H0-Maßstab übertragen wurde. Die Bestückung mit den Sonnenblumentöpfen – ebenfalls aus dem Busch-Zubehör – und Kleinteilen aus dem Bastelbedarf verlieh der Schale den letzten Schliff.

Zur Fertigung der Säule wurde ein Kunststoffrohr aus dem Baumarkt sowie Modur Modellbauhartschaum und Pappe verwendet. Nach erfolgter Lackierung konnte mit der Ausgestaltung begonnen werden. Auch hier leistete das Sonnenblumensortiment von Busch gute Dienste. Ergänzt wurde das Ganze durch eingefärbten Faden sowie mit Glanzpapier hinterlegte, lackierte Unterlegscheiben, ebenfalls aus dem Baumarkt. Nun konnten Schale, Säule und Unterbau zusammengefügt werden.

Ebenfalls zu den aufwändigeren Arbeiten zählten die Scheinwerferfundamente rund um die Säule. Zunächst wurden hier die dazwischen liegenden Schaukästen mit original Stuttgarter Souvenirs gefertigt. Als Grundlage dienten hier zweckentfremdete Lichtkästen aus dem Faller-Sortiment, die genau die richtigen Maße für diesen Einsatz haben. Es wurden Ablageflächen angebracht und die (Licht-)Schau-Kästen mit diversen Kleinteilen wie Bierkrügen, Herzen und T-Shirts ausgestaltet. Im Anschluss wurden die Stützpfeiler und Geländer aus Messing-4-Kant-Rohr zurechtgeschnitten, lackiert und zusammen mit den Schaukästen zu einer Einheit verklebt. Die Trägerteile auf der Oberseite wurden aus Polystyrol zurechtgeschnitten und vor dem Einbau mit einer Kabelführung für die Beleuchtung versehen. Diese entstand, wie schon bei anderen Modellen auf meiner Anlage, in hervorragender Qualität durch Stephan Krause von www.kirmesmodellbeleuchtung.de. Neben den Scheinwerfern im unteren Bereich ist auch der Verkaufsraum mit einer Innen- und Vorplatzbeleuchtung ausgestattet, sowie die obere Schale der Säule. Um das Modell auch für den Transport geeignet zu machen, lässt sich die Stromversorgung der Säule mit Hilfe eines Miniatursteckers trennen und so die Säule abnehmen und in einer eigens dafür konstruierten Transportverpackung sicher auf den nächsten Messe-Festplatz transportieren.

Neben der Fruchtsäule ist mittlerweile auch der Krämermarkt mit den wasentypischen Eingangsportalen fertig gestellt worden. Als nächstes Projekt wird das Laufgeschäft ´Geheimnisse des Orients´ von Moser im Modell entstehen. Es folgt ein Neu- bzw. Ausbau des Festzeltangebotes, wobei hier noch die diesjährige Wasenveranstaltung abzuwarten ist, da es durch div. Festwirtewechsel auch hier zu einigen Veränderungen kommen wird, die nach Möglichkeit beim Neubau der Anlage gleich berücksichtigt werden sollen. Allerdings – und darauf lege ich ganz besonderen Wert – es geht hierbei nicht um eine Arbeit auf Zeit und eine möglichst schnelle Umsetzung aller Vorhaben. Modellbau ist und bleibt (m)ein Hobby und soll auch in Zukunft Spaß und Freude machen, damit sie auch weiterhin erhalten bleibt: die Faszination Modellkirmes.

 

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