13.10.14 – 125 Jahre Stiftung „kreuznacher diakonie“

 

-Anzeige/Verlinktes Banner-
Anzeige

-Anzeige/Verlinktes Banner-
Anzeige

 

 

Stadt & Region: Bad Kreuznach
125 JAHRE STIFTUNG „kreuznacher diakonie“
– Festgottesdienst und Jahresfest

 

Quelle (auch Foto): kreuznacher diakonie

 

BAD KREUZNACH. „Wir gestalten Zukunft mit“ – so lautet einer der Leitsprüche der Stiftung „kreuznacher diakonie“, den sie beim 125. Jahresfest am 12. Oktober mit Festgottesdienst und anschließendem Empfang in den Mittelpunkt stellte.

Drei wegweisende Projekte aus den Geschäftsfeldern Seniorenhilfe, Gesundheit und Menschen mit Behinderung zeigten, wie gesellschaftlicher Wandel und neue Anforderungen aufgenommen und in neuen Konzepten umgesetzt werden.

Die Festansprache im Gottesdienst hielt Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, unter dem Gedanken „Auf dem Weg in eine Gesellschaft für alle“. Mit Bezug auf die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung sagte sie: „Ich stehe für eine Gesellschaft, die alle Menschen einbezieht.“ Das sei harte Arbeit, „aber nur wenn alle mitmachen, bleibt Inklusion keine Vision!“ Das Recht auf Selbstbestimmung schließe den Wunsch ein, selbstständig zu leben und damit das Recht auf Assistenz.

Mitbringsel zum Jubiläum: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Dr. Frank Rippel (r.), Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie und seinem Kollegen Pfarrer Wolfgang Baumann (l.)

Unter den „vielen guten Projekten“ der Stiftung kreuznacher diakonie lobte die Ministerpräsidentin insbesondere das „Wohnen Aktiv“ des Rehabilitationszentrums Bethesda. Hier erhalten Menschen mit Behinderungen individuelle und passgenaue Unterstützung, um ein Leben in einer eigenen Wohnung vorbereiten zu können. „Das ist die praktische Umsetzung von selbstbestimmtem Leben“, so Dreyer in ihrer Festansprache.

 

Kämpfen für eine selbstbestimmte Zukunft
Beim anschließenden Empfang in der Theodor Fliedner Halle erhielten die zahlreichen Besucher/-innen bei einer moderierten Gesprächsrunde Einblicke in aktuelle Arbeitsfelder der Stiftung.

 
Markus Heidrich ist ein intelligenter junger Mann, der seit drei Jahren im Projekt „Wohnen Aktiv“ des Rehabilitationszentrums Bethesda wohnt. Als Mensch mit sehr schwerer Behinderung ist er auf umfassende Assistenz angewiesen. Dennoch – selbst entscheiden zu dürfen, ist für ihn das wichtigste. Er möchte in eine eigene Wohnung ziehen und seine Assistenten selbst aussuchen und beschäftigen. Sein Antrag wurde aus Kostengründen abgelehnt. „Inklusion gibt’s nicht zum Nulltarif“, sagt Heidrich, „ich kämpfe für eine Zukunft mit Selbstbestimmung.“

 

Keine Angst vor Tablet und Facebook! Andrea Sieger, Leiterin des Hauses am Steinhübel, eine Einrichtung der Seniorenhilfe kreuznacher diakonie in Saarbrücken, zeigte mit dem Projekt „Wohnen für Hilfe“, wie sich Student/-innen und Senior/-innen  mit Wertschätzung und Respekt begegnen. Student/-innen erhalten günstigen Wohnraum in der Senioreneinrichtung und verpflichten sich im Gegenzug zu stundenweiser Begleitung der alten Menschen. „Ein Erfolgsmodell“, freut sich Sieger, die das Projekt bereits im fünften Jahr begleitet.

 

Den Kindern und ihren Familien eine möglichst unbeschwerte Zukunft zu ermöglichen, nennt Chefarzt Dr. Christoph von Buch das oberste Ziel der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des Diakonie Krankenhauses kreuznacher diakonie. Insbesondere die Frühgeborenen-Medizin beschäftigt den Kinderarzt sehr. Für die Frühchen, die aus der Geborgenheit des Ungeborenen zum Intensivpatienten mit konkreten Risiken für Gesundheit und Überleben werden, ist eine intensive Begleitung notwendig.

„Auch unsere kleinsten Kinder senden uns Signale; man muss genau hinsehen, um sie wahrnehmen zu können“, sagt von Buch, der sich mit seinem Team als Begleiter der Kinder und ihrer Familien sieht.

Oft sind es die Anforderungen von außen, wie geforderte Mindestfallzahlen bei extrem Frühgeborenen, Vorschriften oder Formulare, die die Arbeit nicht leicht machen. Dennoch  – wenn er die Familien sehe, deren Kinder gut gestartet sind und die ein erfülltes Leben vor sich haben, weiß er: „Die Kindermedizin hat viel erreicht!“

 

-Anzeige/Verlinktes Banner-