12.11.13 – Enkeltochter missbraucht: Opa 15 Jahre nach der Tat verurteilt

 

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LANDGERICHT
Enkeltochter missbraucht: Opa 15 Jahre nach der Tat verurteilt

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH (12.11.13). 15 Jahre nach der Tat verurteilte das Kreuznacher Landgericht heute einen 67 Jahre alten Mann aus der Verbandsgemeinde Herrstein wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten.

Ins Gefängnis muss der Angeklagte aber nicht, denn die Kammer unter Vorsitz von Richter Dr. Bruno Kremer, setzte die Strafe zur Bewährung aus. Als Auflage muss der Mann 3.000 Euro an den Kinderschutzbund in Bad Kreuznach zahlen.

Als kleines Kind fuhr das Mädchen aus Nordrhein-Westfalen gerne zu seiner Tante in die Verbandsgemeinde Herrstein. Dort wohnt auch ihr Opa, denn sie bei dieser Gelegenheit immer wieder besuchte. Die unbefangene Fröhlichkeit des Mädchens endete 1998, als sie der Großvater auf einmal dazu aufforderte, sich auszuziehen und sich zu ihm auf das Sofa zu setzen. Dann begann der Mann die damals Sechsjährige auf und zwischen den Oberschenkeln zu streicheln. Er nahm die Hand des Kindes und forderte es auf, bei ihm Gleiches zu tun. Dabei onanierte der Mann bis zum Samenerguss.

Ein Kriminalbeamter, der die junge Frau nach ihrer Anzeige vernommen hatte, erzählte vor Gericht von einem weiteren Vorfall, der sich ereignet haben soll. So hätte der Großvater das Kind während einer gemeinsamen Autofahrt gefragt, ob es schon einen Freund habe und sie bereit sei, mit ihm zusammen einen Pornofilm anzuschauen.

Vor Gericht legte der Angeklagte nunmehr ein Geständnis ein. Die heute 21-Jährige musste nicht mehr als Zeugin aussagen. In einem erschütternden Brief, den die junge Frau vor dem Verfahren an ihren Opa schrieb und der im Rahmen der Hauptverhandlung verlesen wurde, berichtete sie von den Auswirkungen seines Verhaltens. So habe sie sich zur Therapie in eine psychosomatische Klinik begeben müssen. „Wegen Dir bin ich seelisch sehr krank und das, was Du mir angetan hast, wird mich ein Leben lang begleiten, heißt es in dem Schreiben der Enkelin. Er solle sein Fehlverhalten endlich zugeben, damit sie nicht weiter als Lügnerin behandelt würde.

 

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