08.11.13 – JEDER SIEBTE KREUZNACHER IST ÜBERSCHULDET

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Creditreform:
JEDER SIEBTE KREUZNACHER IST ÜBERSCHULDET

Quelle: Creditreform, KruppPRESSE

KREIS BAD KREUZNACH (08.11.13). Jeder zehnte Erwachsene in Stadt und Kreis Bad Kreuznach ist überschuldet: Mit seiner aktuellen Schuldnerquote von 10,11 Prozent (2012: 10,12) liegt der Kreis Bad Kreuznach deutlich über den Vergleichswerten der Nachbarkreise Alzey-Worms (9,65), Mainz-Bingen (8,28) und Rhein-Hunsrück (8,18) sowie über dem Bundesdurchschnitt (9,81), aber noch unter der noch höheren Schuldnerquote im Landkreis Birkenfeld, die von 10,17 auf 10,26 gestiegen ist.

Noch schlimmer sieht es in der Stadt Bad Kreuznach aus: Mit einer Schuldnerquote von 13,79 (PLZ-Bereich 55543) bzw. 14,32 (PLZ-Bereich 55545) gilt hier schon jeder siebte Erwachsene überschuldet. Diese dramatische Situation belegt der SchuldnerAtlas Deutschland 2013, der jetzt von der Creditreform Wirtschaftsforschung vorgelegt wurde.
„Bad Kreuznachs Schuldnerquote von rund 14 Prozent ist extrem hoch und wird nur noch durch Baumholder mit 14,52 übertroffen. Die Stadt erweist sich als sozialer Brennpunkt, weil hier im Vergleich mit dem Umland überproportional viele Menschen mit staatlicher Förderung leben. Die Zahlen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert“, stellt Stefan Langenfeld (51), der Inhaber von Creditreform Bad Kreuznach, fest.

Auch die Städte Bad Münster-Ebernburg und Kirn weisen mit Werten von 11,97 bzw. 11,27 relativ hohe Schuldnerquoten aus, gefolgt von Stromberg (10,34), Monzingen (10,26) und Langenlonsheim (10,0). Nahe dem Bundesdurchschnitt bewegen sich Rüdesheim (9,83) und Bretzenheim (9,56). In Meisenheim (9,18) und Bad Sobernheim (8,85) sieht es schon etwas besser aus. In Gemeinden wie Hackenheim (7,64), Waldböckelheim (7,56), Guldental (7,55), Odernheim (7,40), Hargesheim (6,80) oder Staudernheim (6,63) sind schon erheblich weniger Menschen von Überschuldung betroffen.

Stefan Langenfeld, Inhaber von Creditreform Bad Kreuznach, analysiert am Computer den aktuellen SchuldnerAtlas für den Kreis Bad Kreuznach.                                     Foto: KruppPresse

Festzustellen ist, dass immer mehr junge Menschen über ihre Verhältnisse leben und mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen. „In dieser Altersgruppe sind erhebliche Zunahmen der Fallzahlen erkennbar“, berichtet Langenfeld aus Erfahrung. Als Ursachen macht der Experte Handyverträge und Ratenkäufe aus. Durch private Insolvenzverfahren könne man sich relativ einfach von seiner Schuldenlast befreien, und der Gesetzgeber arbeite daran, diesen Weg noch bequemer zu machen.

Ein Teil der überschuldeten Bürger verlasse sich bewusst auf diesen Ausweg.

Laut Langenfeld laden auch die von der EZB verursachten Niedrigzinsen zum Konsumieren und Schuldenmachen ein. „Wir befürchten, dass eines Tages steigende Zinsen viele Schuldner dann in arge Bedrängnis bringen werden. Das ist der Fluch der niedrigen Zinsen.“

Im Bereich der Unternehmen rangiert der Kreis Bad Kreuznach mit einem „geringen Ausfallrisiko“ von 1,88 Prozent (7568 analysierte Unternehmen mit insgesamt 142 Ausfällen) jedoch in der zweitbesten Risikoklasse.

Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt beträgt 2,01 Prozent, der Landesdurchschnitt 2,40 Prozent. Branchen mit einer auffallend hohen Ausfallquote sind Verkehr und Logistik (7,02), Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (4,84) und das Gastgewerbe (2,86).

 

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