26.02.13 – MUTTER VERSORGT TOCHTER MIT DROGEN

MUTTER VERSORGT TOCHTER MIT DROGEN
Enkelkind kommt mit Entzugserscheinungen auf die Welt

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

SIMMERN / BAD KREUZNACH (26.02.13). Für blankes Entsetzen sorgt ein Fall aus dem Hunsrücker Drogenmillieu, der gerade vor dem Kreuznacher Landgericht verhandelt wird. Eine, der Staatsanwaltschaft nicht unbekannte 43 Jahre alte Frau aus dem Raum Simmern soll ihre Tochter von Sommer 2006 bis Sommer 2011 in über 1.400 Fällen mit Drogen versorgt haben, wozu auch in großem Umfang auch Heroin gehörte.
Mit 15 Jahren sei ihre Tochter auf eigenen Wunsch in ein Heim nach Boppard gezogen, berichtete die Mutter, die selbst Drogenabhängig ist, am ersten Verhandlungstag. Bis dahin sei das Mädchen unauffällig gewesen. Als die Tochter nach Hause zurückgekehrt sei, habe sie bemerkt, dass das Mädchen Drogen nehmen würde. Um nicht Gefahr zu laufen, dass sich die Tochter verunreinigten, womöglich mit Schadstoffen gestreckte Drogen auf der Straße kaufe, habe sie für das notwendige Rauschgift gesorgt, begründete die Mutter ihr Verhalten. Auch gab die Frau zu, immer mal wieder mit ihrer Tochter gekifft zu haben. Allerdings sei das Mädchen damals bereits 18 Jahre alt gewesen und nicht, wie in der Anklage beschrieben, erst 16.
Auf seine mehrfach gestellte Frage, wie sie es mit sich vereinbaren könne, ihre eigene Tochter physisch und psychisch derart zu schädigen, erhielt der Vorsitzende Richter Dr. Bruno Kremer nur schwammige Antworten. Immerhin gab es für die Tochter während deren Schwangerschaft auch „nur“ den Heroin-Ersatzstoff „Polamidon“. Das Kind kam schließlich mit Entzugserscheinungen auf die Welt. Es ist das zweite Kind der Tochter. Die junge Frau wird am 8. März als Zeugin aussagen und dabei vielleicht auch darüber Auskunft geben, warum sie auf einmal solche Vorwürfe gegenüber der Mutter erhoben hat.