31.01.13 – DISKOSCHLÄGEREI: DISKOBETREIBER KAM NICHT

PROZESS UN SCHWERE SCHLÄGEREI IN DISKO
MUSS FORTGESETZT WERDEN

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de

BAD KREUZNACH (31.01.13). Der Prozess um die schwere Schlägerei vor einer Diskothek im Gewerbegebiet, im November 2011, muss fortgesetzt werden. Der Betreiber des Lokals, der heute eigentlich hätte als Zeuge gehört werden sollen, weilt im Urlaub.
Ein Zeuge aus der Gruppe, die in der Disko den Abschied eines Kumpels feierte, berichtete davon, wie er zusammen mit Anderen das Lokal verließ, um im nahegelegenen Fast-Food-Restaurant etwas zu essen. Draußen sei es aus anfänglichen Provokationen einer anderen Gruppe, so seine Aussage gegenüber der Polizei, schnell zu einer Rangelei, dann zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Vor Gericht berichtete der junge Mann nun, er habe die Disko mit als Letzter seiner Gruppe verlassen. Als er vor die Türe gekommen sei, wäre die Schlägerei schon im vollem Gange gewesen. Auf einen Kumpel, der am Boden lag, sei sogar eingetreten worden.
Angeklagt sind zwei 22 und 24 Jahre alte Männer aus der vermeintlichen Angreifergruppe. Ein Beteiligter aus der „Feiergruppe“ erlitt bei der Auseinandersetzung eine Hirnblutung, wegen der er in die Universitätsklinik Mainz eingeliefert, und dort stationär und intensivmedizinisch betreut werden musste. Der Prozess wird nun am 20. Februar fortgesetzt.

 

ZUR INFO / ERSTBERICHT:

BAD KREUZNACH (12.01.13). Zu einer ganzen Reihe von schweren Schlägereien mit vielen Verletzten kam es im Oktober und November 2011 rund um eine Diskothek im Gewerbegebiet. Nach und nach arbeitet das Amtsgericht nun diese Fälle auf. Das erweist sich teils als schwierig, weil bei den Auseinandersetzungen meist ganze Gruppen beteiligt waren, die völlig unterschiedliche Angaben machen. So gestaltet sich manche Hauptverhandlung langwierig und zäh.

So auch im jüngsten Fall, der am gestrigen Freitag anverhandelt verhandelt wurde. Dabei ging es um eine Schlägerei vom 20. November, die sich gegen 4 Uhr morgens vor dem Lokal ereignet hatte. Der Hergang: Eine Gruppe von etwa fünf Leuten will den Abschied eines Kumpels feiern. Als man reichlich Wodka-Hütchen, Bier und andere Alkoholika konsumiert hatte, ging es nach draußen. Dort befand sich eine andere Gruppe junger Damen und Herren, die sofort und ohne ersichtlichen Grund anfingen zu stänkern. Übelste Schimpfworte sollen gefallen sein. Dann begann laut Zeugen der Feiergruppe ein Geschubse, aus dem dann schnell eine handfeste Prügelei wurde, in deren Verlauf mehrere Beteiligte zu Boden gingen.

Prellungen aller Art gehörten noch zu den leichteren Verletzungen. Ein junger Mann aus der Feiergruppe erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma mit einer Hirnblutung. In der Mainzer Uniklinik musste er auf die Intensivstation gebracht werden. Kurzzeitig hatte er das Bewusstsein verloren. „Meine Frau war fix und fertig und hatte Angst davor, dass ich möglicherweise überhaupt nicht mehr aufwache.“ Die Stunden in der Klinik seien zu einer psychischen Belastung geworden, sagte er.

Social-Network-Plattformen sowie die Internetseite der Diskothek hätten der Polizei bei der Identifizierung der Personen aus der vermeintlichen Tätergruppe geholfen, so ein Mitarbeiter der Kriminalinspektion Bad Kreuznach. Nur einen der Angeschuldigten habe man noch nicht ermitteln können. Das Überwachungssystem mit den Videokameras habe nur gezeigt, wie zum fraglichen Zeitpunkt Personen die Diskothek verlassen haben, doch nicht die Schlägerei selbst. Der Geschäftsführer des Hauses sei auf die Auseinandersetzung aufmerksam gemacht worden und mit seinen Türstehern zum Tatort geeilt. Dort habe man zumindest einen der Schläger festhalten können, die übrigen wurden von der Polizei auf der Flucht gestellt.