12.01.13 – SCHWERE DISKO-SCHLÄGEREI wird verhandelt

ZWEI JUNGE  MÄNNERVOR DEM AMTSGERICHT
Einer der Verletzten erlitt Hirnblutung

Von: Rolf Müller, Kreuznachernachrichten.de

BAD KREUZNACH (12.01.13). Zu einer ganzen Reihe von schweren Schlägereien mit vielen Verletzten kam es im Oktober und November 2011 rund um eine Diskothek im Gewerbegebiet. Nach und nach arbeitet das Amtsgericht nun diese Fälle auf. Das erweist sich teils als schwierig, weil bei den Auseinandersetzungen meist ganze Gruppen beteiligt waren, die völlig unterschiedliche Angaben machen. So gestaltet sich manche Hauptverhandlung langwierig und zäh.

So auch im jüngsten Fall, der am gestrigen Freitag anverhandelt verhandelt wurde. Dabei ging es um eine Schlägerei vom 20. November, die sich gegen 4 Uhr morgens vor dem Lokal ereignet hatte. Der Hergang: Eine Gruppe von etwa fünf Leuten will den Abschied eines Kumpels feiern. Als man reichlich Wodka-Hütchen, Bier und andere Alkoholika konsumiert hatte, ging es nach draußen. Dort befand sich eine andere Gruppe junger Damen und Herren, die sofort und ohne ersichtlichen Grund anfingen zu stänkern. Übelste Schimpfworte sollen gefallen sein. Dann begann laut Zeugen der Feiergruppe ein Geschubse, aus dem dann schnell eine handfeste Prügelei wurde, in deren Verlauf mehrere Beteiligte zu Boden gingen.

Prellungen aller Art gehörten noch zu den leichteren Verletzungen. Ein junger Mann aus der Feiergruppe erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma mit einer Hirnblutung. In der Mainzer Uniklinik musste er auf die Intensivstation gebracht werden. Kurzzeitig hatte er das Bewusstsein verloren. „Meine Frau war fix und fertig und hatte Angst davor, dass ich möglicherweise überhaupt nicht mehr aufwache.“ Die Stunden in der Klinik seien zu einer psychischen Belastung geworden, sagte er.

Social-Network-Plattformen sowie die Internetseite der Diskothek hätten der Polizei bei der Identifizierung der Personen aus der vermeintlichen Tätergruppe geholfen, so ein Mitarbeiter der Kriminalinspektion Bad Kreuznach. Nur einen der Angeschuldigten habe man noch nicht ermitteln können. Das Überwachungssystem mit den Videokameras habe nur gezeigt, wie zum fraglichen Zeitpunkt Personen die Diskothek verlassen haben, doch nicht die Schlägerei selbst. Der Geschäftsführer des Hauses sei auf die Auseinandersetzung aufmerksam gemacht worden und mit seinen Türstehern zum Tatort geeilt. Dort habe man zumindest einen der Schläger festhalten können, die übrigen wurden von der Polizei auf der Flucht gestellt.

Einen der Zeugen aus der Feiergruppe ermahnte Richterin Ulrike Schädrich intensiv mit Hinweis auf seine berufliche Zukunft, die Wahrheit zu sagen. Zu sehr hatte er sich in Widersprüche verstrickt. Nun sollen in einem Fortsetzungstermin am 31. Januar noch weitere Zeugen gehört werden, darunter auch der Geschäftsführer der Diskothek.