26.10.12 – POLIZEI: Wildunfälle vermeiden!

ZAHL DER WILDUNFÄLLE BLEIBT WEITER HOCH

Text: Polizeiinspektion Bad Kreuznach

BAD KREUZNACH (26.10.12). Die Zahl der Unfälle mit Wildbeteiligung ist in den vergangenen Jahren im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Bad Kreuznach drastisch gestiegen. Im Jahr 2009 ereigneten sich im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Bad Kreuznach 340 Wildunfälle. Im Jahr 2010 waren es 397 Unfälle, 2011 bereits 461 Wildunfälle. Auch 2012 scheint sich diese Zahl nach derzeitigen Prognosen nochmals zu erhöhen.
Die tatsächliche Anzahl der Wildunfälle dürfte noch höher sein, da viele Betroffene ihren Wildschaden weder bei den örtlich zuständigen Jägern, noch bei der Polizei melden.
Leider blieb es bei den gemeldeten Wildunfällen nicht immer nur beim Sachschaden. In diesem Jahr erlitten zwei Verkehrsteilnehmer (Motorradfahrer) bei der Kollision mit Wild tödliche Verletzungen und verstarben noch an der Unfallstelle. Drei weitere Verkehrsteilnehmer erlitten leichte bzw. schwere Verletzungen.
Gerade in der jetzigen Jahreszeit ist erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr gefragt. In der Dämmerung machen sich die Tiere auf die Nahrungssuche. Sie verlassen hierzu den Wald und überqueren hierbei auch die Straße. Dies zu
unterschiedlichen Zeiten. Allerdings ist mit Beginn der Dunkelheit bis morgens ein starker Anstieg der Unfallzahlen zu beachten.

Viele Unfälle ließen sich vermeiden:
Gegen Wildunfälle gibt es kein Patentrezept. Gleichwohl ließen sich viele Unfälle vermeiden. Autofahrer sollten vor allem in waldreichen Gebieten ihre Geschwindigkeiten anpassen und auf Lichtpunkte am Straßenrand achten. Das Scheinwerferlicht wird von den Augen der Wildtiere reflektiert. Zudem ist darauf zu achten, dass viele Tiere in Familienverbänden umherziehen. Grundsätzlich gilt es, die Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ ernst zu nehmen. Sie werden nur an gefährlichen Strecken aufgestellt. Bei einer Begegnung mit Wildtieren die Ruhe bewahren: Licht abblenden, hupen, das Lenkrad festhalten und keinesfalls versuchen auszuweichen. Dabei entstehen die schlimmsten Folgen. War der Unfall nicht zu vermeiden, sollte die Unfallstelle gesichert und die Polizei verständigt werden. Keinesfalls darf ein verendetes Tier eingeladen und mitgenommen werden, denn das ist strafbar.

Gefährliche Streckenabschnitte:
Die örtlichen Unfallschwerpunkte sind der Polizei bekannt. Hierzu zählen insbesondere die stark befahrende B 41 und B 420. Weitere Strecken auf den es oft „kracht“ sind u.a. die L 379 von Bad Münster nach Feilbingert, sowie die L 236 von Rüdesheim nach Hüffelsheim (Bereich Lohrer-Wald).
An diesen Örtlichkeiten kommen spezielle Warnhinweise zum Einsatz. Hier wären die Verkehrszeichen und große Warnplakate zu nennen, also Hinweise die auf den Einflussfaktor Mensch abzielen. Der Kraftfahrer soll sensibilisiert werden, langsam und aufmerksam zu fahren.

Weiterhin kommen Maßnahmen zum Einsatz, durch welche auf das Verhalten des Wilds eingewirkt werden soll. Hier sind die Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten, sowie deren Verdichtung zu nennen. Auch durch den Einsatz von Duftzäunen und Duftköpern soll das Wild zum Umkehren bewegt werden.
Bei der Lösung des Problems der ansteigenden Unfallzahlen sieht sich die Polizei allerdings nicht als „Einzelkämpfer“. Bei der Suche nach möglichen Lösungsansätzen
arbeitet die Polizei eng mit den Kollegen des Landesbetriebes Mobilität, der Kreisverwaltung den Straßenverkehrsbehörden sowie der Jägerschaft zusammen.
Bei allen umgesetzten Maßnahmen bleibt jedoch festzuhalten, dass es einen 100% Schutz nicht geben wird.