22.10.12 – 100 JAHRE KURHAUS: Kalender vorgestellt

DER NEUE KALENDER VON DR. WOLFGANG MOHR

Von: Rolf Müller, KreuznacherNachrichten.de
Historische Bilder aus der Sammlung von Dr. Wolfgang Mohr

BAD KREUZNACH (22.10.12). Pünktlich zum Jubiläum „100 Jahre Kurhaus Bad Kreuznach“ im kommenden Jahr, setzt Dr. Wolfgang Mohr, mit der jüngsten und gleichnamigen Ausgabe, seine beliebte Kalenderreihe mit alten Bad Kreuznacher Ansichten fort. Zu sehen gibt es eine Fülle historischer Ansichtskarten und, zum Teil handkolorierter, Fotos aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
„Ich musste wahrlich Klimmzüge vollbringen, damit der Kalender am Ende meinen Vorstellungen entspricht“, berichtet Wolfgang Mohr. Besonderen Wert habe er darauf gelegt, auf jedem Kalenderblatt zwei Motive gegenüberzustellen und mit Informationen zu versehen. Da gibt es dann beispielsweise das, von Professor Emanuel von Seidl entworfene und neu gebaute Kurhaus, aber auch den Quellenhof, der wiederum aus den Abraum des 1912 abgerissenen, alten Kurhauses erbaut wurde.
Auf dem Kalenderblatt von November sind es auf einem Foto Soldaten, die aus Anlass des 70. Geburtstags von Generalfeldmarschall von Hindenburg vor der Terrasse des Kurhauses marschieren, auf dem zweiten Bild sind es die Herrschaften aus Bad Kreuznach und Kurgäste, die dort flanieren.

Aus gegebenen Anlass ist der Kalender für 2012 in Zusammenarbeit mit dem Kurhaus entstanden. „Ich habe die schönen gerahmten alten Ansichtskarten bei uns im Haus hängen sehen und habe darüber den Kontakt zu Dr. Mohr gefunden“, erzählt Direktor Thomas Sante im Gespräch mit KreuznacherNachrichten.de.
Es sei schon sehr spannend, sich mit der Historie eines solchen Hauses zu befassen. Auch heute noch könne man darüber nur staunen, wie klug und vorausschauend das Kurhaus damals geplant wurde. „Die Küche liegt zentral, alle Wege sind kurz.“ Das Haus sei hell und der Stil einfach zeitlos, schwärmt Sante.

Die ganze jüngste Geschichte Bad Kreuznachs habe ihre Heimat im Kurhaus, stellt Wolfgang Mohr fest. Darum sei es historisch gesehen auch das wichtigste Gebäude der Stadt. Und es sei das nahezu einzig Verbliebene, der vielen großen Hotels, die es einst gegeben habe, wie etwa den Oranienhof oder das „Royal“.
Ein sehr interessanter und übersichtlicher Aufsatz über die Geschichte des Kurhauses steht am Anfang des Kalenders.
Seit vielen Jahren ist  Dr. Wolfgang Mohr begeisterter Sammler historischer Ansichtskarten und Aufnahmen aus der Zeit der vorhergehenden Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg. Dazu besucht er auch die einschlägigen Börsen in Hamburg, Berlin, Frankfurt und München oder gar Paris. Um nach kleinen Schätzen zu suchen sei er auch schonmal über Nacht zu einem solchen Treffen von Sammlern gefahren. „Dann habe ich alles flott durchstöbert und bin wieder weg.“ Zu den großen drei Motiven, die auf all diesen Börsen angeboten werden, gehören die Roseninsel nach 1905, die Brückenhäuser, und -natürlich- das Kurhaus.
Die Kalenderreihe mit „Bad Kreuznach in alten Ansichten“ begann 1997. Es gab „Die Kurstadt nach dem Zweiten Weltkrieg“ und auch „Die Mannheimer Straße in alten Ansichten“. Weitere Kalender beschäftigten sich mit Motven alter Hotels, der Salinenstraße, den Brücken, Kinderheimen, Schulen, dem Weinbau, den Krankenhäusern, Gasthäusern und dem Salinental. Wegen der jeweils geringen Auflage sind diese Kalender inzwischen zu begehrten Sammlerstücken geworden.
Von „100 Jahre Kurhaus Bad Kreuznach“ gibt es insgesamt 750 Exemplare wovon 550 zum Verkauf angeboten werden. Die Kalender, die frei jeglicher Werbung sind, gibt es zum Preis von 7,50 Euro an der Rezeption des Kurhauses.

GESUCHT WIRD:
„Ein Hausarchiv des Kurhauses gibt es leider nicht“, bedauert Direktor Thomas Sante. „Ich bin aber eifrig am sammeln und hoffe, ein kleines Archiv aufbauen zu können, das ein wenig etwas über die Geschichte dieses traditionsreichen und geschichtsträchtigen Gebäudes erzählen kann.“ Aus diesem Grund bittet Thomas Sante all die Menschen, die noch Karten, Bilder, Besteck, Geschirr oder andere Utensilien aus früheren Zeiten des Kurhauses haben, sich bei ihm unter Telefon: 0671/8020 zu melden.